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Wenn „der Russe“ vor der Tür steht: Neuer Propagandahöhepunkt im Blätterwald
Was nützt die schönste Schuldenbremse, wenn der Russe vor der Tür steht? Wir Europäer haben doch zugespitzt gesagt nur zwei Möglichkeiten: „Wir können uns verteidigen lernen oder alle Russisch lernen“. Diese Worte stammen von Jens Spahn (CDU). Entnommen sind sie einem aktuellen Interview, das die Frankfurter Allgemeine Zeitung mit dem ehemaligen Gesundheitsminister geführt hat, der sogar schon als kommender Außenminister ins Gespräch gebracht wird. Die FAZ zeigt mit dem Beitrag, wie es aussieht, wenn sich politische und publizistische Verantwortungslosigkeit propagandistisch gegenseitig befruchten. Ein Kommentar von Marcus Klöckner.
Irgendwann wird es – nein: muss es – soweit sein! Der Russe wird vor der Tür stehen! Und was dann passieren wird, das kann – nein: das muss! – sich jeder selbst ausmalen. Werte Leser und Leserinnen, Sie bemerken es bestimmt: So funktioniert Propaganda. Hier wird ein diffuses, der Realität nicht im Ansatz standhaltendes Bild in die Köpfe der Bürger projiziert – und dann darauf gesetzt, dass der Empfänger der Propaganda das Bild in seinem Kopf weiter ausmalt. Die Aussage, „Wenn der Russe vor der Tür steht“, gleicht einem jener Bilder, die man nach Zahlen malt. Auf die Zahl Eins folgt logischerweise au
Dazu mein Leserbrief bei den Nachdenkseiten
„Die Aussage und ihre Verbreitung als Aufmacher in einer der größten und renommiertesten deutschen Zeitungen sind eine weitere Stufe auf der Leiter einer Propaganda und Aufhetzung der Bevölkerung, die so ernüchternd wie erschreckend ist. Bis vor kurzem schien Derartiges noch undenkbar. Inzwischen überbieten sich unsere Politiker und Mainstream Medien geradezu darin.
Nicht nur, dass unseren Politikern inzwischen jede Redlichkeit und Verantwortung abgeht, fallen die Medien bei deren Kontrolle und ihrem Auftrag einer wahrheitsgemäßen und sachlichen Information der Bevölkerung (mit der einzigen Ausnahme Berliner Zeitung) unisono aus. Voran die zwangsgebührenfinanzierten „Öffentlichen“.
Damit sind wir! längst dort angelangt, wo wir diktatorische und – oft fälschlicherweise – sogar autokratische Systhemen in unserer Überheblichkeit verortet haben. Man kann gar nicht soviel essen…“