Ich bin davon überzeugt, dass wir nicht mehr Propaganda auf dieser Welt brauchen«

„Ich bin davon überzeugt, dass wir nicht mehr Propaganda auf dieser Welt brauchen“

Die NATO steht erst am Beginn einer neuen Kriegstechnik: Sie will den Menschen selbst hacken und so die Narrative verfestigen.

»Ich bin davon überzeugt, dass wir nicht mehr Propaganda auf dieser Welt brauchen«

Bundesarchiv, Bild 183-1983-1021-031 / Gahlbeck, Friedrich / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 DE, via Wikimedia Commons

Die NATO steht erst am Beginn einer neuen Kriegstechnik: Sie will den Menschen selbst hacken und so die Narrative verfestigen, die nötig sind, um Kriegs- und Interventionsbereitschaft in der Bevölkerung zu erzeugen.

Ob diese Praxis so neu ist, was der Unterschied zwischen schlichter Propaganda und Kognitiver Kriegsführung ist, darüber hat sich Roberto De Lapuente mit Propagandaforscher Dr. Jonas Tögel unterhalten.

 

De Lapuente: Sie schreiben ja, dass die Manipulationstechniken, die die NATO einsetzen will – und auch schon einsetzt – eine neue Waffengattung seien. Was macht denn den Unterschied zur klassischen Propaganda aus, die es quasi »schon immer« gibt?

Tögel: Kriegspropaganda oder »klassische Propaganda« waren schon immer Teil der Kriegsführung. Ein Unterschied zu der klassischen Propaganda ist, dass man heute ein sehr detailliertes Wissen über die menschliche Psyche besitzt, die in mehr als 100 Jahren intensiver Forschung immer weiter entschlüsselt wurde. Das heißt, Propaganda oder auch die Kognitive Kriegsführung können heute auf eine Vielzahl an gut dokumentierten menschlichen »Schwachstellen« zurückgreifen, an denen sie ansetzen können, um die Gedanken, Gefühle und das Verhalten von Menschen zu beeinflussen.

De Lapuente: War Propaganda nicht stets gefühlig und hat »Schwachstellen« angesprochen?

Tögel: Ein weiterer Unterschied ist, dass die Digitalisierung die Art der Propaganda grundlegend geändert hat: fast jeder kann heute mit vergleichsweise geringen finanziellen Mitteln seine eigene Meinung im Internet kundtun oder Informationen verbreiten – das war früher den klassischen Medien wie Zeitung, Radio oder Fernsehen vorbehalten. Daher bezeichnet man den Cognitive Warfare auch als »partizipatorische Propaganda« und räumt ein, dass der einzelne Mensch noch nie so viel Macht hatte, am Informationskrieg teilzunehmen, wie heute. Ein weiterer Punkt ist die Entwicklung der sogenannten NBIC-Wissenschaften, also Nanotechnologie, Biotechnologie, Informations- sowie Kognitionswissenschaften, von der man sich zusätzliche Manipulationswaffen erhofft. Weiterlesen im overton-magazin.de

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