
„(…) Trump hat ein lockeres Mundwerk, aber: Der Colt sitzt bei ihm nicht locker. Für das Letztere habe ich, nicht zuletzt als Soldat, Sympathien. Er will verhandeln, er will raus aus diesem Krieg. (…) Es gibt ja auch in Deutschland genug Leute, die am liebsten weitermachen würden und jetzt gezwungen sind, ihre frühere Kriegsrhetorik und ihren erschreckenden, irrationalen Bellizismus aufzugeben. (…) Anders als die Bundesregierung und die EU sucht die US-Regierung allerdings nach einer politischen Lösung in der Ukraine. Das haben die Europäer definitiv verpasst, indem sie nur Waffen an die Ukraine lieferten, ohne realistische politische Ziele und ohne ein strategisches Konzept, wie man aus dem Krieg mit Verhandlungen herauskommt. Trump und Putin und auch Kellogg und seine Counterparts in Moskau und Kiew zeigen uns, wie es geht. (…)“
Interview mit Erich Vad: Deutschland spielt für Trumps Ukraine-Pläne keine Rolle
Die USA preschen mit einem Friedensplan für die Ukraine vor. Deutschland hat bislang auf Eskalation statt Diplomatie gesetzt. Ein Fehler, meint Merkels früherer Militärberater Erich Vad.
Interview mit Erich Vad: Deutschland spielt für Trumps Ukraine-Pläne keine Rolle
Die USA preschen mit einem Friedensplan für die Ukraine vor. Deutschland hat bislang auf Eskalation statt Diplomatie gesetzt. Ein Fehler, meint Merkels früherer Militärberater Erich Vad.
Interview Simon Zeise
Die Amerikaner haben sich über den Kopf der Europäer bereits mit Russland abgesprochen. Ein Frieden in der Ukraine scheint greifbar nah. Die Berliner Zeitung hat den früheren Brigadegeneral Erich Vad um eine Einschätzung gebeten. Im Interview spricht der frühere Militärberater von Bundeskanzlerin Angela Merkel über Trumps Friedensplan, die Versäumnisse der Europäer und wie dringend eine Rückkehr zu Diplomatie als Leitmotiv der deutschen Außenpolitik ist.
Herr Vad, die US-Regierung hat angekündigt, dass sie am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz ihren Friedensplan für die Ukraine vorlegen wird. Sagen Sie mir als Sicherheitsexperte: Was wird drinstehen?
Ich glaube kaum, dass die Amerikaner in München einen Friedensplan vorlegen werden, wenn aber, dass sie ihn eher nicht zur Diskussion stellen werden. Vizepräsident J.D. Vance und der US-Sondergesandte für die Ukraine und Russland, Keith Kellogg, werden sich wohl anhören, was die Europäer zu den US-Vorschlägen zu sagen haben. Dann aber werden sie ihr eigenes Ding machen. Das höre ich so aus meinen Quellen. Trumps Pläne sollen umgesetzt werden und basta. Deutschland, die EU und auch die Ukraine spielen dabei keine Rolle. Das zu lernen, ist für uns Europäer schwierig. Aber es ist höchste Zeit zu mehr strategischer Autonomie von den USA.
Warum sollten die Amerikaner nicht mit den Europäern einen gemeinsamen Friedensplan umsetzen?
Bezeichnend waren bereits Äußerungen von US-Vizepräsident Vance. Er hat die europäischen Staaten und insbesondere Deutschland vor kurzem als Klientelstaaten der USA bezeichnet, die einfach umsetzen, was von ihnen verlangt wird. Weiterlesen in berliner-zeitung.de
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