Wider die ÜberlistungspropagandistInnen Von Jürgen Scherer

Zwischenruf 6

Wider die ÜberlistungspropagandistInnen

Von Jürgen Scherer

  1. Februar 2025

Ach, wie war es doch vordem,

mit Heinzelmenschen so bequem.

Mensch räkelt sich und kegelt sich

und warf Problemchen hinter sich.

Doch jetzt kommt bald der Russ!

Fertig. Aus. Schluss!

 

So oder so ähnlich wird es uns tagtäglich immer unverfrorener aus allen möglichen Richtungen eingeflüstert. Angstmache, Panikmache, Desorientierung, um uns so gegen unsere Interessen in Stellung zu bringen für das ausgerufene „Zeitalter der Zeitenwende“: Weg von der Memmerei – hin zu den KriegerInnen der Zukunft. Deutschland muss wieder wer werden! Es bedarf der Ersatzidentifikationen für das gemeine Volk, wenn schon das normale Leben so öde und schwierig daherkommt.

Um solcher Zielsetzung näher zu kommen, braucht es qualifizierten Personals, das vorbildhaft, einpeitschend, lockend, drohend, seriös oder auch dummdreist, letztlich aber mit List und Freude dafür wirkt und wirbt.  Und siehe da, es gibt genug davon.

Zur „seriös – wissenschaftlichen Garde“ dieses Personenkreises gehört zum Beispiel der Potsdamer Militärhistoriker Sönke Neitzel, der schon vor Jahren mit seinem Bestseller „Deutsche Krieger“, den Nachweis zu erbringen trachtete, dass solche Menschen (leider) der Vergangenheit angehören. Heute erntet er die Früchte seiner in seriöse Wissenschaft verkleideten Überzeugung und gehört notabene zu den vehementesten Verfechtern des Bellizismus unserer Tage. Ein „Schreibtischkrieger“, wie er im Buche steht!

Prominent sekundiert wird er von dem eifrigsten und ranghöchsten Kriegsertüchtiger dieser Tage, dem vom Obergefreiten zum Minister für Militaristisches avancierten Boris Pistorius.

Hinzu kommen andere raffinierte Einpeitscher aus dem Regierendenmilieu: Einerseits die „vom Völkerrecht kommende“ Außenministerin Baerbock, die allerdings eher auf den Trampelpfaden des Völkerrechts unterwegs ist; andrerseits die Rüstungslobbyistin der FDP, jetzt zur vertiefenden Bellizisterei nach Brüssel „beförderte“ „Kriegsamazone Strack-Zimmerman“ (dort endlich an der Seite der Eurobellizistin von der Leyen).

Besonders lächerlich, aber dummdreist-gefährlich daher kommen Grüne wie Toni Hofreiter und Cem Özdemir. Beide veritable „Ungediente“, also von Tuten und Blasen keine Ahnung. Aber den dicken Maxe geben und sich als „Vorbilder“ gerieren. Toni als kundigster Waffenexperte aller Zeiten und Cem, indem er sich per Wehrübung im Schnelldurchlauf zum tapferen „Krieger der Zukunft“ „ausbilden“ ließ. Und so einer bewirbt sich doch tatsächlich als künftiger Ministerpräsident für BW: Lächerlichkeit, Anmaßung und Torheit kennen eben keine Grenzen.

Wer allerdings meint, mit der obigen Aufzählung der zu den listigsten gehörenden „KriegsertüchtigerInnen unserer Zeitenwende“ sei es schon genug, hat in diesem Zusammenhang noch zwei weitere Überlistungsfacetten der laufenden Propagandakampagne vergessen:

die der Heuchelei und die der Harmlosigkeit.

Dafür stehen zwei ebenfalls bekannte Gesichter dieser Tage: Alice Weidel und Robert Habeck.

Frau Weidel gibt gerne und ganz unverfroren die Friedensfreundin, lehnen doch sie und ihre Partei das deutsche Engagement im Ukrainekrieg ab und plädieren für Friedensverhandlungen mit Russland. Ganz im Sinne vieler Friedensfreunde dieser Tage, könnte man meinen, wenn man nicht wüsste, dass ihre Partei tunlichst verschweigt, dass sie mit nicht weniger verantwortungslosen Bellizisten bestückt ist wie die bereits angesprochenen Parteien. Auch die AfD will eine Wiedereinführung der Wehrpflicht und möglichst viel und schnelle Aufrüstung zu Lasten anderer gesellschaftlicher Notwendigkeiten, u.a. dem „Bürgergeld“.

Herr Habeck, sich gerne auch „der Dienende“ nennend, fährt auf der Schiene des Biedermanns: sich harmlos geben, aber es faustdick hinter den Ohren haben. Dazu hat er sich NNN als Rolle ausgedacht, den „Netten Nachbarn von Nebenan“: Wer möchte darf ihn während der Wahlkampfzeit zu sich an den Küchentisch einladen und mit ihm über Gott und die Welt klönen, bei Tee oder Kaffee versteht sich. Dass es bei solchen „Sorgengesprächen“ direkt um Kriegsertüchtigung geht, ist wohl eher nicht anzunehmen; eher schon um die alltäglichen Sorgen von Mutter, Vater und Kind usw. Dass diese Sorgen aber damit zusammenhängen, dass auch die Grünen permanent mehr Geld für den Krieg bereitstellen (wollen), bleibt vermutlich klugerweise außen vor; sonst ginge es ja ans biedermännisch Eingemachte: Kriegsausgaben gehen vor Bekämpfung von Arbeitslosigkeit, Armut, Bildung usw.usw.  Wer arbeitslos ist und/oder ungebildet, taugt allemal besser als Kriegsertüchtigungsobjekt, als wer durchblickt und die Zusammenhänge erkennt.

Da sei Kriegsgott Mars davor.

Und was macht Herr Merz?

Der macht zusammen mit Herrn Söder das „Migrationsfass“ auf und lenkt so davon ab, dass er einer der eifrigsten Befürworter der Erhöhung des Kriegsrisikos für uns alle ist, weil es ihm gar nicht schnell genug gehen kann mit der Lieferung von Marschflugkörpern an die Ukraine; was quasi eine direkte Konfrontation mit Russland bedeuten würde – mit allen Risiken, selbst des Einsatzes russischer Atombomben gegen Deutschland! Da lenken sie dann doch lieber mit Debatten über die Migration davon ab.

So zeigt sich: Die Überlistungspropaganda fährt auf allen Gleisen in Richtung „KriegerInnen für eine sichere Zukunft“, in einem Deutschland, das wieder wer ist.
Letztlich kommt es auf uns alle an, ob wir auf dieses Propagandagespinst reinfallen und uns davon kleinkriegern(!) lassen.

Schließlich gibt es für jede/n von uns die Möglichkeit, dass wir bei der geplanten Herstellung des eisernen Besens nicht mitmachen und uns stattdessen auf die Seite derjenigen stellen, die mit friedensorientierter Vehemenz dafür eintreten: Deutschland braucht keine neuen Krieger/innen  sondern gut ausgebildete, auskömmlich lebende Menschen, die für Gerechtigkeit, Solidarität und Nächstenliebe eintreten und nicht für „Kriegsertüchtigung auf Deibel komm raus“; eingedenk des Leitspruchs: Der Frieden ist der Ernstfall des Lebens.

Seien wir mutig und nehmen das Heft dafür selbst in die Hand!

Keine Chance den ÜberlistungspropagandistInnen der „Zeitenwende“!

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