
Israel setzt Selbstmorddrohnen gegen Versammlungen von vertriebenen Familien ein
in Palästina
20. April.2025
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In den frühen Morgenstunden des 17. April wurden vier Kinder bei einem Drohnenangriff im Zentrum von Gaza getötet. Ihre verbrannten und zerfetzten Leichen wurden in das Shuhada’a Al-Aqsa-Krankenhaus in Deir al-Balah gebracht. Augenzeugen berichten, dass sie in der Nähe von Zelten für vertriebene Familien gespielt hatten, als eine israelische Drohne über ihnen schwebte. Augenblicke später explodierte sie.
Dies sind keine gewöhnlichen Drohnen. Sie sind nicht zum Aufklären oder Überwachen konzipiert, sondern um Menschenansammlungen zu identifizieren und in der Luft zu detonieren. Es handelt sich um Selbstmorddrohnen, von Israel als „loitering munitions“ (herumlungernde Munition) bezeichnet. Ihr Einsatz in Gaza markiert eine erschreckende Entwicklung in der Kriegsführung der Besatzungsmacht: unpersönlich, kostengünstig und tödlich bei minimaler Rechenschaftspflicht.
Rotem L: Eine Waffe für Massenmorde in Städten
Im Jahr 2018 testete Israel Aerospace Industries (IAI) seine Selbstmorddrohne „Rotem L“ im südlichen besetzten Palästina. Diese Drohne wurde für dicht besiedelte städtische Gebiete wie Gaza entwickelt und speziell für den Einsatz gegen Menschenansammlungen konzipiert. Sie ist klein, schnell und tödlich – und so konstruiert, dass sie von einem einzigen Soldaten bedient werden kann. Das gesamte System kann in weniger als einer Minute einsatzbereit sein.
Die Rotem L-Drohne trägt einen 6,5 Kilogramm schweren Sprengkopf und fliegt bis zu 45 Minuten lang lautlos auf der Suche nach ihrem Ziel. Sobald sie ihr Ziel erfasst hat, stürzt sie sich direkt auf Menschen. Es handelt sich um eine fliegende Bombe mit KI-gesteuerter Lenkung und minimaler Überwachung. Sie kann „zurückgerufen“ oder „umgeleitet“ werden, was israelischen Operatoren eine plausible Ausrede liefert, wenn Kinder getötet werden, was jedoch oft nicht der Fall ist.
IAI hat es nicht bei Rotem L belassen. Das Unternehmen hat auch Harop entwickelt – eine Kamikaze-Drohne, die die Präzision einer Rakete mit der Tarnung einer Drohne verbindet – und Green Dragon, eine taktische Loitering-Munition für kleine Infanterieeinheiten. Diese Systeme zeichnen sich durch leise Motoren, lange Flugzeiten und präzise Zielerfassung aus. In Gaza bedeutet „Präzision“ jedoch oft „plausible Leugnung“ von Kriegsverbrechen.
Eine Drohne für jeden Soldaten, ein Tod für jedes Zelt
Was Selbstmorddrohnen besonders gefährlich macht, ist ihre Bequemlichkeit. Sie machen Piloten überflüssig. Jeder Soldat kann mit ein paar Stunden Training starten, steuern und töten. Keine Befehlskette, keine Verzögerung, kein Zögern im Cockpit. In Gaza bedeutet das spontane Angriffe auf Menschenansammlungen, darunter Flüchtlingslager, Hilfswarteschlangen und Familienzelte.
Israel behauptet, seine Drohnen könnten Gesichter unterscheiden. Wenn das wahr wäre, wäre die Entscheidung, Versammlungen von vertriebenen Zivilisten anzugreifen, noch perfider. Diese Drohnen sind kein „Irrtum“. Sie sind absichtlich eingesetzt. Ihre Opfer sind kein „Kollateralschaden“. Sie sind gezielt ausgewählt.
Seit Oktober 2023 surren immer mehr Selbstmorddrohnen über dem Himmel von Gaza. Manchmal beobachten sie, manchmal töten sie. Ihre ständige Präsenz erzeugt psychologischen Terror. Sowohl Kämpfer als auch Zivilisten wissen, dass sie jeden Moment getötet werden können. Ohne Vorwarnung. Ohne Fluchtmöglichkeit.
Ein Kriegsverbrechen getarnt als Innovation
Das humanitäre Völkerrecht verbietet Angriffe, bei denen nicht zwischen Zivilisten und Kombattanten unterschieden wird. Selbstmorddrohnen verstoßen aufgrund ihrer Konstruktion gegen diesen Rechtsgrundsatz. Sie entscheiden anhand von Sensoren und Algorithmen, wann sie zuschlagen. Aber kein Sensor kann Unschuld messen. Keine KI kann zwischen einem Kind und einem Kämpfer unterscheiden, wenn beide unter Plastikplanen kauern.
Rechtswissenschaftler warnen vor wachsenden Lücken in der Rechenschaftspflicht: Selbstmorddrohnenangriffe finden oft ohne öffentliche Kontrolle, klare Befehlsketten oder externe Überprüfung statt. Zivile Todesfälle werden als „technische Fehler“ abgetan. Untersuchungen sind selten, und wenn sie stattfinden, sind sie intern und geheim.
Der Einsatz von Selbstmorddrohnen über Flüchtlingslagern durch Israel zeigt, wie Technologie zur Verschleierung von Kriegsverbrechen eingesetzt wird. Da es keine Cockpit-Aufnahmen, keine Pilotenaussagen und keine Verantwortungsnachweise gibt, bietet die Drohnenkriegsführung Israel eine Möglichkeit, anonym zu töten – und das wiederholt.
Billig, tödlich und exportierbar
Ein weiterer Grund für den zunehmenden Einsatz von Selbstmorddrohnen durch Israel ist wirtschaftlicher Natur. Im Gegensatz zu Jets und Raketen, für die importierte Komponenten benötigt werden, werden Drohnen wie Rotem L im eigenen Haus hergestellt. Sie sind billig in der Herstellung und können in großer Zahl gestartet werden. Einige Drohnen können sogar in einem Rucksack transportiert werden, sodass ganze Infanterietrupps ihre eigenen Luftangriffe durchführen können.
Internationale Waffenbeobachter haben Israels Drohnenexporte bereits kritisiert. Mehrere Länder haben Waffenlieferungen gestrichen oder überdacht, nachdem sie gesehen haben, wie diese Drohnen in Gaza eingesetzt werden. Doch statt die Produktion einzuschränken, hat Israel noch einmal nachgelegt und den Einsatz von Selbstmorddrohnen als „Präzisionskriegführung“ dargestellt.
Die Ergebnisse sprechen jedoch für sich: Massensterben, zerstörte Familien und eine Generation von Kindern in Gaza, die im Schatten brummender Maschinen aufwachsen, die ohne Vorwarnung den Tod bringen.
Drohnen „verfehlen“ ihr Ziel nicht – sie sind darauf ausgerichtet, zu töten
Die israelische Propagandamaschine beharrt darauf, dass ihre Drohnenangriffe chirurgisch präzise sind. Die Bilder aus Gaza widersprechen dem jedoch. Verkohlte Kinder. Zerstückelte Zelte. Verbrannte Familienmitglieder, die lediglich Schutz gesucht hatten.
Die Behauptung der „Präzision“ ist eine Nebelkerze. In Wirklichkeit sind Selbstmorddrohnen Teil einer umfassenderen Strategie, um das soziale Gefüge Gazas zu zerstören – um selbst Momente der Ruhe oder des Spielens zu einem potenziellen Todesurteil zu machen. Durch die Normalisierung dieser neuen Kriegsmethode schreibt Israel ein neues Kapitel im Handbuch moderner Kriegsverbrechen.
Übersetzt mit Deepl.com
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