
„Klima der Angst in Redaktionen“: Umfrage über Berichterstattung zu Gaza
Katharina Weiß hat für Reporter ohne Grenzen Journalist*innen befragt, die über Gaza berichten. Sie beobachtet Selbstzensur und Anfeindungen.
Interview von Cem-Odos Gueler
Katharina Weiß: Vor allem Reporter*innen, die die israelische Kriegsführung oder die Konsequenzen des Krieges auf das gesellschaftliche Klima in Deutschland beleuchten, berichteten uns von außergewöhnlichen Belastungen von außer- wie innerhalb von Redaktionen, etwa dadurch, dass ihre Artikelvorschläge, immer wieder abgelehnt werden.
taz: Warum soll das Druck erzeugen? Im Redaktionsalltag ist es üblich, dass mehrere Themen miteinander konkurrieren und Angebote hintenüberfallen.
Weiß: Klar, das schreiben wir in unserer Zusammenfassung. Einige Erfahrungen, die uns Kolleg*innen geschildert haben, sind nicht ungewöhnlich. Auffallend ist aber die Häufung, in der auch sehr erfahrene Reporter*innen berichten, mit ihren Vorschlägen zum Krieg in Gaza nicht durchzudringen. Manche sprechen von Doppelstandards oder davon, dass journalistische Praktiken über Bord geworfen wurden, wenn es um den Umgang mit palästinensischen Quellen ging. Migrantische Kolleg*innen haben von rassistischen Vorfällen berichtet – dass sie als Hamas-Freund*innen bezeichnet wurden, obwohl sie nur versucht hätten, einen konstruktiven Vorschlag zu machen, wie die Berichterstattung ausgewogener werden kann. Weiterlesen in taz.de
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