Kommentar vom Hochblauen zu Gaza am 7. Oktober 2023 Sieg des Widerstands oder ausgeklügelter Coup Israels? Von Evelyn Hecht-Galinski

Kommentar vom Hochblauen zu Gaza am 7. Oktober 2023

Sieg des Widerstands oder ausgeklügelter Coup Israels?

Von Evelyn Hecht-Galinski

 

Was unbedingt gesagt werden muss und nicht gewollt wird: ich sehe mich gezwungen es auszusprechen – gegen alle Widerstände! Warum soll es Menschen auf deutschem Boden verboten werden, sich mit den nach Freiheit strebenden Palästinensern zu solidarisieren, die es wagten, den Grenzzaun nach Israel zu durchbrechen und für ein Ende der illegalen Besatzung zu kämpfen? Wenn die palästinensische Gefangenenorganisation Samidoun bei diesen Demonstrationen Backwaren verteilt, um den „Sieg des Widerstands“ zu feiern und die Freilassung auch für die Tausenden von palästinensischen Gefangenen in israelischen Gefängnissen zu fordern, dann ist das durchaus verständlich. Aber schon fordern Politikerinnen wie die grüne Innenexpertin Irene Mihalic und die „Antonio-Amadeo-Stiftung“ ein Verbot dieser wichtigen Organisation zu prüfen. Das hat nichts, aber auch gar nichts mit „internationalem Antisemitismus“ zu tun, sondern es geht um einen Freiheitskampf für ein Ende der illegalen Besatzung.

 

Sofort denken Berlin und Brüssel daran, die Palästinenser-Hilfe einzufrieren, obwohl die Menschen auf diese Hilfsgelder angewiesen sind. Humanitäre Hilfen sollen zwar weiter gezahlt werden. Aber sind das nicht Gelder, die eigentlich vom „jüdischen Staat“ gezahlt werden müssten, vom Besatzer an die Besetzten, nach Regeln der Genfer Konvention. So aber unterstützen wir die illegale Besatzung Palästinas. Tatsächlich wäre es allerdings endlich an der Zeit, die BDS-Bewegung zu unterstützen, um ein Ende der Besetzung Palästinas zu erreichen. So aber treibt die Hoffnungslosigkeit junge Palästinenser in die letzte Verzweiflung. Schließlich haben sie nichts zu verlieren in dieser Trostlosigkeit und diesem Elend ohne Aussichten auf eine bessere Zukunft.

 

Wo bleiben Forderungen nach härterem Vorgehen gegen „jüdischen Staatsterror“?

 

Bundespräsident Steinmeier beklagt, dass „wer diesen Terror bejubelt, nicht nur die Opfer entwürdigt, sondern auch die Verfassung mit Füßen tritt“. Gegenfrage, wird die Verfassung nicht „mit Füßen getreten“, wenn jüdischer Staats- und Siedlerterror, wenn illegale Besatzung und Apartheid deutsche Unterstützung findet? Der ehemalige Bundespräsident Gauck fordert ebenfalls ein härteres Vorgehen gegen Hamas-Sympathisanten, haben die Politiker jemals ein härteres Vorgehen gefordert, wenn es um „jüdischen Staatsterror“ und deren Sympathisanten ging? Wie schrieb Gideon Levy so treffend: „Israel kann nicht 2 Millionen Menschen in Gaza gefangen halten, ohne einen grausamen Preis dafür zu bezahlen.

 

Das Existenzrecht Israels sei „durch nichts zu relativieren“, sagt die SPD-Vorsitzende Saskia Eskens, vergisst aber, dass die Existenz dieses „jüdischen Staates“ nur als Staat mit Grenzen und ohne illegale Besatzung ein Existenzrecht hat. Wenn auch noch der Zentralrat der Muslime massiv von Politikern wie dem grünen Landwirtschaftsminister Özdemir und dem grünen BW Finanzminister Bayaz und dem CDU- Präsidiumsmitglied Jens Spahn für ihre Erklärung angegriffen werden, in der es sehr richtig heißt: „Zutiefst verstörend ist, dass Siedler flankiert durch die israelische Armee seit zwei Jahren palästinensische Dörfer und die Al-Aksa-Moschee angreifen, ohne dass die internationale Gemeinschaft eingreift“. Der Zentralrat der Muslime hat damit eine sehr besonnene Erklärung herausgegeben, während ich bei Erklärungen des Zentralrats der Juden jegliche Kritik an der Besatzung vermisste und keinerlei Empathie für die Palästinenser las.

 

Glücklicherweise gibt es jüdische Bürger und Hilfsorganisationen in Israel, die versuchen, Palästinenser vor jüdischen Extremisten Siedlern zu schützen! Während Eriträer auf deutschem Boden demonstrieren und Polizisten verletzten, Ukrainer ungehemmt demonstrieren, soll Palästinensern und Unterstützern dieses Recht genommen werden, hier „Jubelfeiern“ zu veranstalten.

 

Wo bleibt das in palästinensischen Farben angestrahlte Brandenburger Tor?

 

Natürlich kommt es bei solchen Kämpfen zu brutalen und unschönen Bildern von Toten und Verletzten. Aber wie oft mussten wir solche Bilder sehen, wenn die „jüdische Besatzungsarmee“ palästinensische Gebiete angriff, Gazakriege anzettelte, ohne Rücksicht auf Zivilisten oder Menschenleben wahllos bombte und mordete? Erlebten wir jemals Empathie, mit den Besetzten? Nein immer nur Mitleid und Solidarität mit den jüdischen Besatzern. Sahen wir jemals ein Brandenburger Tor, angestrahlt in den palästinensischen Farben? Nein dieses Zeichen gab es nur für den „jüdischen Staat“ und die Ukraine.

 

In meinem Bundesland Baden-Württemberg gab es sogar eine Trauerbeflaggung für die israelischen Opfer und eine Beflaggung mit der David-Stern Flagge, dem Symbol der illegalen Besatzung Palästinas. Darf man das nicht kritisieren? Diese Einseitigkeit der deutschen Unterstützung für den „jüdischen Staat“ und die Ukraine ist beispiellos und zeugt von einer Geschichtsvergessenheit, die durch nichts zu entschuldigen ist.

 

Nicht die Palästinenser haben den Holocaust begangen und die deutschen Verbrechen begangen! Sie aber müssen dafür büßen bis zum heutigem Tag. Denn wir unterstützen den „jüdischen Besatzer-Apartheidstaat“ mit allen Konsequenzen und deutscher „Staatsräson“ Schon hinterfragen deutsche Medien diesen Begriff, ob dieser nicht nur eine Floskel wäre? Sie wollen Israel nicht nur „mit warmen Worten abspeisen“. Ja was wollen sie eigentlich? Sollen wir die Bundeswehr in den meist hochgerüsteten Staat des Nahen Ostens schicken? Schlimm genug, dass Deutschland so vorbehaltlos Israel und die Ukraine unterstützt, ohne die Hintergründe zu berücksichtigen, die zu diesen Kriegen und Angriffen führten?

 

Unerträgliche Verhöhnung des Holocaust und seiner Opfer

 

Wenn jetzt vom israelischen Staatspräsidenten Herzog nicht einmal davor zurückgeschreckt wird, diesen Hamas-Angriff als „schlimmsten Mord an Juden seit dem Holocaust“ zu missbrauchen und genau dieser Missbrauch im DLF-Morgen-Interview vom SPD-Mann Roth wiederholt wird, dann ist das eine unerträgliche Verhöhnung des Holocaust und seiner Opfer. Dazu noch Aussagen wie: „Wir müssen jetzt Israel freie Hand lassen.“ Israel müsse endlich die Infrastruktur der radikal-islamischen Hamas zerstören, denn die wolle keine Zwei-Staaten-Lösung, sondern Israel zerstören, sagt SPD-Außenpolitiker Michael Roth. Deutschland müsse fest an Israels Seite stehen.

 

Wie sagte mein jüdischer US-Freund in Israel Steeve von „Desertpeace“ zu mir: wir veranstalten fast täglich eine „Kristallnacht“ bei den Palästinensern und die Welt schweigt. Ja, bei der Wortwahl der Berichterstattung fängt es an, bemängelt die FAZ im Feuilleton vom 9. Oktober, „nicht jedem Reporter gelingt es, von Terroristen zu sprechen, wenn z.B. im ARD-Brennpunkt von „palästinensischen militanten Kämpfern“ die Rede ist. Ganz falsch: ich bemängle, dass immer wieder das Wort „militant“ benutzt wird, wenn es um palästinensischen Widerstand geht, aber niemals im Zusammenhang mit jüdisch-israelischem Staats oder Siedlerterror!

 

Die Krone der Kritik war dann der Vorwurf am ZDF und dem Nahostexperten Michael Lüders, der es wagte, „weitgehend emotionslos“ von einer „Schlappe des israelischen Militär-Establishments“ und aus Sicht der Hamas von einem „Erfolg“ zu sprechen, und davon, dass die israelische Politik der „vollständigen Entrechtung und Unterdrückung der Palästinenser, die Kritiker als ‚Apartheid’ bezeichneten, gescheitert“ sei. Damit hat Lüders sehr richtige Tatsachen aufgezählt, die voll zu unterstreichen sind. So wird systematisch jeder Sympathisant, Experte oder Journalist kritisiert. Sie müssen sogar – wie das Beispiel von Journalisten zeigt – um ihre Posten fürchten müssen, wenn sie eine „eigene“ Meinung und Sicht der Dinge vertreten, die aus dem „Main-Stream“ ausschert, wenn es um die Politische Korrektheit zu Israel und der Ukraine geht.

 

Aktion „Al Aksa-Flut“ ein ausgeklügelter Coup im Interesse Israels?

 

Ich frage mich inzwischen, ob die Hamas-Aktion „Al Aksa-Flut“ wirklich so überraschend kam für die Regierung und Geheimdienste Israels, sondern ein ausgeklügelter Coup war, um Netanjahu und Biden innenpolitisch zu stabilisieren und abzulenken von Korruption, „Impeachment“ und im Hinblick auf die US-Wahlen. Netanjahu kann sich als Kriegsmanager und Chef einer Einheitsregierung ohne lästige Siedler und Orthodoxe zeigen. Alle Oppositionspolitiker sitzen wieder auf der Regierungsbank. Die Demonstrationen gegen die Justizreform haben schlagartig aufgehört. Eine Einladung ins Weiße Haus ist sicher, und die internationale Unterstützung gewiss. So wären mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Angesichts des Krieges haben die USA Kriegsschiffe und zusätzliche Waffen bereitgestellt, Gaza und die Hamas können ein für allemal plattgemacht werden und der Kampf gegen „menschliche Tiere“, wie der israelische „Kriegsminister“ galant meinte, gewonnen werden. Was scheren da die Opfer oder Geiseln, wenn es um das Wohl gewisser Politiker geht. Wenn jetzt noch die Bodenoffensive kommt…

 

Mein Albtraum aber ist, dass mit der Mobilmachung von 300.000 Reservisten der „Jüdischen Verteidigungsarmee“ und der US-Unterstützung mit Kriegsschiffen und neuen Waffen, ein Krieg gegen Libanon oder/und Iran bevorsteht. Schließlich kann Israel nur in Kriegszeiten inneren Frieden erreichen. Hoffentlich irren sich mein Mann und ich mit diesem Gedankenspiel. Aber die Diskussionen werden noch kommen. (1)

 

Das war ein Plädoyer für die Meinungsfreiheit, auch und gerade, wenn es um Israel und die Ukraine geht!

 

 

Fußnote:

 

1 https://english.almayadeen.net/articles/analysis/al-aqsa-flood:-the-surprise-is-that-some-are-surprised

 

 

In der Neuen Rheinischen Zeitung (NRhZ) veröffentlicht in Ausgabe 820 vom 11.10.2023 unter http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=28809

Bildnachweis  hosnysalah

 

 

Evelyn Hecht-Galinski, Tochter des ehemaligen Zentralratsvorsitzenden der Juden in Deutschland, Heinz Galinski, ist Publizistin und Autorin. Ihre Kommentare für die NRhZ schreibt sie regelmäßig vom “Hochblauen”, dem 1165 m hohen “Hausberg” im Badischen, wo sie mit ihrem Ehemann Benjamin Hecht lebt. (http://sicht-vom-hochblauen.de/) 2012 kam ihr Buch “Das elfte Gebot: Israel darf alles” heraus. Erschienen im tz-Verlag, ISBN 978-3940456-51-9 (print), Preis 17,89 Euro. Am 28. September 2014 wurde sie von der NRhZ mit dem vierten “Kölner Karls-Preis für engagierte Literatur und Publizistik” ausgezeichnet.

13 Kommentare zu Kommentar vom Hochblauen zu Gaza am 7. Oktober 2023 Sieg des Widerstands oder ausgeklügelter Coup Israels? Von Evelyn Hecht-Galinski

  1. Da die verordnete „Staatsraison“ eng mit dem 11.Gebot verknüpft ist, ist das gewissenlose Verhalten dieser Kastraten unumänglich.
    Die Waffengeschäfte(U-Boote, Arrow3) tun ihr Übriges.

  2. Merkwürdig. Ich kam auch vor kurzem auf die Idee, dass Israel einen Krieg mit dem
    Iran herbeiführen will, und zwar durch Eskalation im Südlibanon. Netanyahu wünscht
    sich das seit langem.Der Hasbara Funktionär Gilad Erdan verbreitet schon,
    dass 7.10 schlimmer als der 11.09 sei. Kommt nach dem 07.10 etwas wie nach
    dem 11.09?

  3. Liebe Evelyn Hecht-Galinski, unabhängig von Deinem – wieder einmal – hervorragendem Kommentar ist es m.E. Vorsatz, das unsere Medien die wochenlangen Verbrechen der jüdischen Siedler, welche durchaus in dem Kontext der aktuellen Lage um den Gaza gesehen werden müssen, gegenüber den in den Westbank lebenden Palästinensern verschweigen. Was muss eigentlich noch geschehen, damit unsere Medien endlich objektiv und nicht nach Vorgabe diverser Lobbygruppen berichten? In unserem Land weren bewusst Hintergründe, welche nicht verschwiegen werden dürfen, negiert. So wird bewusst eine Stimmung geschürt, was keinesfalls Aufgabe vor allem öffentlich rechtlicher Sender (in erster Linie ARD, ZDF und WDR) ist. Und was meinen bitte schön unsere Medien und Politiker*innen, wie lange 3 Millionen Menschen auf engstem Raum (Gaua) eingefercht werden können? Und Herr Netanjahu? Dieser hat die Bevölkerung aufgrund der bevorstehendne Militäroffensive im Gaza zur Flucht aufgerufen. Perfider geht es nicht. Wohin bitte schön sollen diese Menschen fliehen? Und unsere Medien schweigen auch dazu…

  4. Dieser Vorfall ist der nächste Schritt zu Erez Israel. Jetzt kann man den Gazastreifen völlig platt machen. Ich vermute mal dass auch das Musikfestival direkt vor dem Zaun zum größten Freiluftgefängnis (Gazastreifen) reine Provokation war. Von den, den Menschen in diesen dichtbesiedelsten Küstenstreifen der Welt zugemuteten Lebensbedingungen ganz zu schweigen. Die Zweistaatenlösung war immer nur Theorie, nie ernsthaft in Erwägung gezogen. Besetzte dürfen sich (sogar mit Waffengewalt) gegen die Besatzer wehren. Das ist geltendes Recht. Glaube kaum dass viele Befürworter des zionistischen Terrors gerne jahrzehntelang unter den von den zionistischen Terroristen zugemuteten Lebensbedingungen leben möchten. Insbesondere die jetzt wieder an vorderster Front agierenden Besserwisser wie der „ukrainische Frischfleischliebhaber“ Friedman. Ist der Ruf schon ruiniert…………Man muß sich nur mal die Landkarten des Gebiets nach dem Krieg und heute ansehen. Es ist unschwer die metastasenartige Ausbreitung des zionistischen Siedlungsgebiets zu erkennen. Von wegen angedachte Zweistaatenlösung. Dies war von zionistischer Seite nie in Betracht gezogen. Ausschließlich Erez Israel. Die wollten immer schon das ganze Gebiet. Koste es was es wolle. Auch um den Preis eines womöglichen Weltenbrandes. Mit Atomwaffen haben sie sich ja schon vollgestopft. Sicherlich nicht um im eigenen Siedlungsgebiet eingesetzt zu werden, sondern als Angriffswaffe. So viel zu den immer nur auf Frieden ausgerichteten Zionisten.

  5. Dieses Statement deckt meine Sicht! Wie 9/11 dient dieser Angriff eher die politischen Ziele der israelischen Appartheitpolitik. Interessant wie Widersprüchlich die Berichterstattung zu den Erfordernissen sich einer Besetzung zu widersetzen!

  6. Danke, Frau Hecht-Galinski, für Ihren hervorragenden Artikel!

    Man muss endlich mit dem Lügenmärchen und der Volksverdummung aufräumen, dass die Hamas eine palästinesische Armee ist… Das war sie nie – sie ist eine israelische Armee!

    Im folgenden Artikel vom 10. Oktober 2023 klärt Hans-Peter Köhn die gezielt betriebene Massenverdummung über die angeblich bösen Palästineser und die guten Israelis auf:
    https://www.potsdam-aufstehen.de/2023/10/10/seit-vielen-jahren-benutzt-israel-die-hamas-seit-vielen-jahren-finanziert-der-westen-die-hamas/

    Ein paar markante Sätze daraus möchte ich zitieren:
    „Die Hamas wurde vom Mossad und Shin Bet mitgegründet, um, wie die Erfahrung zeigt, die Fatah (PLO) zu schwächen.“
    „Eine echte palästinensische Armee würde strategisch wichtige militärische Ziele des Feindes angreifen, niemals auf einem Musikfestival eine selbstmörderische Operation gegen Zivilisten durchführen, nur um sich der Weltöffentlichkeit als barbarische Monster zu präsentieren.“
    „Selbstmordattentate lehnte die PLO aber ab (heutiger Nachfolger ist die Fatah)! Von der Hamas wurde diese Methode oft genutzt und gefeiert. Hamas war zwar, wie sich herausstellte, der Täter, aber das Ziel der israelischen Bomben war die PLO.“
    „Yassir Arafat, Vorsitzender der PLO, wählte den Weg der legitimen Politik und des Wachstums. Die PLO wurde groß, Arafat wurde von Agenten Israels vergiftet.“

    Und daran kann ich mich noch sehr gut erinnern – damals gab es noch linke Medien, die die Ermordung Arafats thematisierten… Hier noch ein Lesetipp „Die ethnische Säuberung Palästinas.“ von Ilan Pappe:
    „Es waren 700.000 Ureinwohner des historischen Palästinas, die gewaltsam aus ihrer Heimat und den rund 500 Städten und Dörfern vertrieben wurden, auf deren Ruinen der Staat Israel sein Land aufgebaut hat.“

  7. Ich danke Ihnen, Evelyn Hecht-Galinski, für Ihre mutigen Publikationen so auch hier, und ich bitte Sie, sich meiner folgenden Kritik zu erschließen.
    „Schlimm genug, dass Deutschland so vorbehaltlos Israel und die Ukraine unterstützt, ohne die Hintergründe zu berücksichtigen, die zu diesen Kriegen und Angriffen führten?“, schrieben Sie. Ihr Einschub darin, „ohne die Hintergründe zu berücksichtigen“, nimmt die deutschen Kriegstreiber unbotmäßig in Schutz. So wie Unwissenheit nicht vor Strafe schützen sollte, so kann diese auch nicht Kriegshetze und -unterstützung rechtfertigen. Zu meiner Überzeugung ist auch nicht davon auszugehen, dass die Kriegspropagandisten dümmer als wir selber sind. Sie propagieren gerade – gegen – die Wahrheit, die sie sehrwohl kennen. Oder meinen Sie etwa, die Unterstützung von ukrainischen Faschisten und israelischen Apartheitregime kommt von ungefähr? (West-)Deutschland unterstützte schon seinerzeit das nunmehr obsolete, südafrikanische Regime nicht etwa zufälliger Weise.
    Ich bin mir fast sicher, dass es auch gar nicht Ihre Intention ist, die Schuld der Hetzer zu relativieren. Eher meine ich, Ihre – wie meine – verständliche Rage verleitete Sie zu dieser, zugegeben kleinen Ungenauigkeit. Ich bitte Sie also im Gegenzug um Ihre Nachsicht für meine Beckmesserei!

Kommentar hinterlassen

Entdecke mehr von Sicht vom Hochblauen

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen