Kommentar von Ursula Mathern zu: Ich weigere mich Russland zu hassen und Israel zu lieben!

Kommentar von Ursula Mathern zu:

Ich weigere mich Russland zu hassen und Israel zu lieben!

Von Evelyn Hecht-Galinski

am 08. Mai 2025

 

Dem Kommentar kann ich nur zustimmen. Die Verlogenheit der meisten Politiker wie auch der Medien ist mir unerträglich.

Ich bin froh und dankbar für die Stimmen, die sich der fast allgegenwärtigen antirussischen Hetze verweigern. Russland hat uns nie etwas Böses angetan. Im Gegenteil. Die frühere Sowjet-Union hätte allen Grund zur Rache gehabt nach 27 Mio. Toten und immensen Zerstörungen während der Nazi-Herrschaft. Ich sehe die russischen Veteranen des großen Vaterländischen Kriegs noch vor mir, nach Beginn des Kriegs. Traurig und bitter sagten sie: Wir haben auf jede Rache verzichtet. Jetzt sind wir alt und krank, dem Tod nahe, können nicht noch einmal kämpfen. – Das hat mich sehr bewegt.

Es ist Russland, dem Deutschland die Wiedervereinigung verdankt. Es ist Deutschland, das gegen den 2+4-Vertrag verstößt. Frankreich und Deutschland, Garantiemächte für das Minsk-II-Abkommen zur Befriedung des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine, haben nichts zur Durchsetzung dieses Abkommens beigetragen, wie Merkel und Hollande nachträglich sogar öffentlich zugaben. Minsk-II habe nur dazu gedient, der Ukraine Zeit zu geben, um sich aufzurüsten.

Es war wiederum der Westen (B. Johnson), der kurz nach Beginn der russischen Sonderoperation einen unterschriftsreifen Vertrag zwischen Russland und der Ukraine zum Platzen brachte. Russland war bereit, sich zurück zu ziehen. Die Ukraine wäre nicht zerstört worden, zahllose Soldaten auf beiden Seiten könnten leben.

Es ist eine Lüge, Russland als Aggressor zu bezeichnen, wie heute im Bundestag erneut geschehen. Und es ist eine Schande, dass der russische Botschafter zur Gedenkveranstaltung nicht eingeladen wurde. Ein Mensch, der deutsche Literatur liebt und sich auf dem Gebiet womöglich sogar besser auskennt als mancher Bundestagsabgeordnete.

Ich wünsche mir gute Beziehungen zu Russland und zur russischen Bevölkerung. Nicht Russland bedroht uns, sondern mächtige Interessen im eigenen Land.

 

Meine größte Sorge gilt nicht Israel, sondern den Palästinensern. Ja, es darf nie vergessen werden, was Deutsche Juden angetan, sie entrechtet, entmenschlicht und sie schließlich kaltblütig ermordet haben! – Doch Israel heute ist nicht wehrlos. Und die Geschichte, schon vor der Staatsgründung beginnend, zeigt, dass das Gros der zugewanderten Juden nicht bereit war, sich mit den im Land lebenden Bewohnern zu arrangieren. (s. Ilan Pappe: Die ethnische Säuberung Palästinas).

Hannah Arendt, Albert Einstein u. a. hatten bereits im Dez. 1948 vor faschistischen Tendenzen in Israel gewarnt (s. Albert Einstein und Hannah Arendt warnen vor Faschismus in Israel | Jüdische Stimme für die Arbeit)

Was bringt Deutsche dazu, sich völlig einseitig an die Seite Israels zu stellen? Ist es das Bedürfnis, sich selbst reinzuwaschen, den Makel loszuwerden? Und sei’s auf Kosten Dritter,eben der Palästinenser. Bereits 1948 waren 750.000 arabische Palästinenser aus ihrer Heimat vertrieben worden. Ich kann mich nicht erinnern, in der Schule je von der Nakba gehört zu haben. Seitdem sind sie es, die im eigenen Land entrechtet, ihres Eigentums beraubt, unter einem Besatzungsregime leben, permanent schikaniert, willkürlich verhaftet werden, ohne eigene Entwicklungsmöglichkeiten. Jede UN-Resolution wurde seitens Israels ignoriert.

Seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 07.10.2023, wobei mehr als 1.200 Menschen starben und 250 als Geiseln entführt wurden, übt Israel Vergeltung, und zwar gnadenlos.

Mehr als 52.000 Palästinenser sind mittlerweile tot, hauptsächlich Frauen und Kinder, der Gazastreifen eine Trümmerwüste, Krankenhäuser, Schulen, Moscheen und alles, was der Selbstversorgung noch hätte dienen können, zerstört.

Unbegreiflich, wie deutsche Politiker da immer noch behaupten können, Israel halte sich ans Völkerrecht, und dass sie weiterhin Rüstungsgüter an Israel liefern. Gegen die Verpflichtung eines Gutachtens des IGH vom Juli 2024

Erst Recht mit der Hungerblockade seit dem 02.03.2025 und Israels Ankündigung, sie „umzusiedeln“, befürchten die Palästinenser ihre völlige Auslöschung.

 

Gut, dass es auch in der Hinsicht Menschen gibt, die sich trotz deutlicher Einschränkung der Meinungsfreiheit und ersten Anläufen, Palästina-Sympathisanten abzuschieben, nicht einschüchtern lassen.

„Nur, wer für die Juden schreit, darf auch gregorianisch singen“, sagte Dietrich Bonhoeffer, dessen Hinrichtung durch die Nazischergen vor 80 Jahren kürzlich ebenfalls gedacht wurde.

Ich vermute sehr stark, Bonhoeffer würde heute für die Palästinenser schreien.

 

Umso skandalöser ist es, dass der gerade vergangene Evangelische Kirchentag alles, was sich kritisch mit dem Komplex Krieg und Frieden auseinandersetzte, aus dem Offiziellen Kirchentagsprogramm verbannte, den Kriegstreibern dagegen eine Bühne bot.

 

Wer schweigt, weiterhin tatenlos zusieht, macht sich mitschuldig und gefährdet uns nicht zuletzt alle. Russland zumindest hat seine rote Linie erneut deutlich markiert.

1 Kommentar zu Kommentar von Ursula Mathern zu: Ich weigere mich Russland zu hassen und Israel zu lieben!

Kommentar hinterlassen

Entdecke mehr von Sicht vom Hochblauen

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen