Krisen- und Insolvenzticker: Fränkischer Modehändler Madeleine ist insolvent

Krisen- und Insolvenzticker – BDI warnt Ampel: „Das kann der Tod unserer Industrie sein“

Die deutsche Wirtschaft kriselt. Unter dem Druck dramatisch steigender Energiekosten und anderer ungünstiger Rahmenbedingungen sind seit 2022 tausende Unternehmen insolvent gegangen. Wir fassen in diesem Ticker die wichtigsten Entwicklungen und Neuigkeiten zusammen.

Krisen- und Insolvenzticker: Fränkischer Modehändler Madeleine ist insolvent

 

Die deutsche Wirtschaft kriselt. Unter dem Druck dramatisch steigender Energiekosten und anderer ungünstiger Rahmenbedingungen sind seit 2022 tausende Unternehmen insolvent gegangen. Wir fassen in diesem Ticker die wichtigsten Entwicklungen und Neuigkeiten zusammen.
  • 14.08.2023

    19:07 Uhr

    Fränkischer Modehändler Madeleine ist insolvent

    Die Wirtschaftskrise bringt immer mehr Modegeschäfte in Bedrängnis. Nun hat auch der fränkische Mode-Versandhändler Madeleine Insolvenz angemeldet. Wie das Unternehmen mitteilte, habe die Geschäftsführung beim Amtsgericht Fürth am Montag ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Geschäftsführerin Daniela Angerer sagte der Wirtschaftswoche, die hohe Inflation habe im Betrieb zu Kostensteigerungen und bei den Kunden zu Kaufzurückhaltung geführt.

    Die hohe Inflation hat bei Madeleine auf allen Ebenen zu erheblichen Kostensteigerungen geführt. Zugleich halten sich unsere Kundinnen angesichts der gestiegenen Lebenshaltungskosten bei ihren Ausgaben zurück oder das Geld wird für andere Bereiche ausgegeben. Das ist eine explosive Mischung für uns wie für die gesamte Modebranche.“

    Der Geschäftsbetrieb laufe trotz der Insolvenz erst einmal ohne Einschränkungen weiter. Die Löhne der rund 230 Beschäftigten seien für mindestens drei Monate gesichert, teilte das Unternehmen weiterhin mit. Ziel sei es, das Sanierungsverfahren in wenigen Monaten mit dem Einstieg eines Investors abzuschließen, die Marke neu auszurichten und das Geschäftsmodell zu digitalisieren. Auch die Integration der Marke und der Vertriebsstrukturen in das Portfolio eines anderen Modehändlers sei möglich.

    Unterstützt wird die Geschäftsführung bei der Neuaufstellung und der Suche nach einem Investor von der Anwaltskanzlei Schultze & Braun. Diese war bereits für die Bekleidungshändler Esprit und Bonita bei ihren Neuaufstellungen im Rahmen von Sanierungsverfahren tätig.

    In den vergangenen Monaten hatten schon zahlreiche Modehändler die Reißleine gezogen und Insolvenz angemeldet – darunter der Düsseldorfer Modefilialist Peek & Cloppenburg, der Schuhhändler Reno, der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof und der Herrenmodehersteller Ahlers. Zuletzt hatte zudem der Spielwarenhersteller Haba angekündigt, seine für Kinderbekleidung bekannte Marke Jako-o einzustellen. Der Geschäftsbereich werde aufgrund der langwierigen wirtschaftlichen Probleme keine Zukunft mehr haben, teilte Haba mit.

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