Mearsheimer: Die Ukraine ist „zum Verlieren verdammt“

Mearsheimer: Die Ukraine ist „zum Verlieren verdammt“

Der Politologe John Mearsheimer ist überzeugt, der Ukraine-Konflikt wird noch lange andauern. Die Situation ist verfahren, das Vertrauen zerrüttet. Die größte Last trägt die Ukraine. Das 2008 gegebene Versprechen, sie in die NATO aufzunehmen, entpuppt sich als katastrophaler Fehler.

Mearsheimer: Die Ukraine ist „zum Verlieren verdammt“

 

Der Politologe John Mearsheimer ist überzeugt, der Ukraine-Konflikt wird noch lange andauern. Die Situation ist verfahren, das Vertrauen zerrüttet. Die größte Last trägt die Ukraine. Das 2008 gegebene Versprechen, sie in die NATO aufzunehmen, entpuppt sich als katastrophaler Fehler.

In einem zweiteiligen Beitrag im Politikmagazin Cicero zeichnet der US-amerikanische Politologe ein düsteres Bild von der weiteren Entwicklung des Ukraine-Konflikts. Mearsheimer geht davon aus, dass der militärische Konflikt noch Jahre anhalten wird.

Das Vertrauen vor allem Russlands in den Westen ist nach der Sabotage des Abkommens Minsk 2 erschüttert. Minsk 2 sollte die territoriale Integrität der Ukraine unter Ausklammerung der Krim gewährleisten, indem die Kiewer Regierung dem Donbass mehr Autonomie zugesteht. Minsk 2 war ein 13 Punkte umfassender Fahrplan zur Beendigung des Bürgerkriegs und der Föderalisierung der Ukraine, wobei der Donbass Teil der Ukraine bleiben sollte.

 

Dieser Plan wurde vom Westen hintertrieben. Faktisch gibt es daher im Westen keinen für Russland glaubwürdigen Verhandlungspartner mehr. Die damaligen Verhandlungsführer Angela Merkel, der ehemalige französische Präsident François Hollande und der damalige ukrainische Präsident Petro Poroschenko haben öffentlich zugegeben, dass es beim Minsker Abkommen nie um die Umsetzung gegangen sei. Das Abkommen sollte der Ukraine nur Zeit verschaffen, um „stärker zu werden“, wie es die deutsche Ex-Kanzlerin in einem Interview mit der Wochenzeitung Die Zeit formulierte.

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