
Politischer Missbrauch von Faktenchecks: Deutschland ist ein abschreckendes Beispiel
Von Lucien Scherrer
28.01.2025
Aktivistische Journalisten wollen mit einseitigen Faktenchecks die öffentliche Meinung beeinflussen. Diese Selbstherrlichkeit untergräbt die Glaubwürdigkeit der Medien.
Die Urteile sind meist gnadenlos. «Lügen», «Desinformation», «falsche Behauptungen» – so tönt es, wenn Journalisten des ARD-Ressorts «Faktenfinder» Beiträge in anderen Medien prüfen. Im Februar 2023 nehmen sich die Faktenchecker der ARD einen Artikel des amerikanischen Journalisten Seymour Hersh vor, der international für Aufsehen sorgt. Hersh behauptet, nicht die Russen, sondern die Amerikaner hätten die Ostsee-Gaspipeline Nord Stream gesprengt.
Diese These findet der ARD-«Faktenfinder» schlicht «abenteuerlich». In seinem Artikel schreibe Hersh nämlich, die Attentäter hätten «Sprengstoff in Pflanzenform» auf den Pipelines angebracht, um die Bomben zu tarnen. Solche «Pflanzenattrappen», so führt der «Faktenfinder» unter Berufung auf einen Sprengstoffexperten aus, seien für einen Einsatz im Wasser zu fragil. Auch wenn es theoretisch möglich sei, «dicke Baumwurzeln» oder Seegras mit Sprengstoff nachzubilden. Weiterlesen in nzz.ch
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