Putin im O-Ton über Trump und die Perspektiven der russisch-amerikanischen Beziehungen von Thomas Röper von Anti-Spiegel

US-Wahlen

Putin im O-Ton über Trump und die Perspektiven der russisch-amerikanischen Beziehungen

Auf einer Podiumsdiskussion wurde der russische Präsident Putin über die Anklagen gegen Donald Trump und die Perspektiven der russisch-amerikanischen Beziehungen befragt.
 

von Thomas Röper

Beim Östlichen Wirtschaftsforum, das in deutschen Medien keine Rolle spielt, hat Putin wieder traditionell an der Podiumsdiskussion teilgenommen. Dass die deutschen Medien über die Konferenz nicht berichten, überrascht nicht, denn sie zeigte in dramatischer Weise, wie Asien Europa wirtschaftlich überholt.

Auf der Podiumsdiskussion wurde der russische Präsident Putin über die Anklagen gegen Donald Trump und die Perspektiven der russisch-amerikanischen Beziehungen befragt. Dabei kam auch auf andere geopolitische Fragen, wie das russisch-chinesische Verhältnis, zu sprechen. Ich habe die Fragen und Putins Antworten komplett übersetzt.

Der Moderator hatte zuvor danach gefragt, ob Putin im nächsten Jahr wieder zur Wahl als Präsident antritt, aber Putin hat geantwortet, das entscheide er erst später. Danach kam dieser Dialog zu Stande.

Beginn der Übersetzung:

Dronow: Dann frage ich nach den US-Präsidentschaftswahlen. Was erwarten Sie davon? Sie sind nächstes Jahr. Vor allem, weil dort jetzt einige ziemlich seltsame Dinge vor sich gehen und wir wissen, dass Trump jeden Moment verhaftet werden könnte.

Putin: Was sollen wir darüber denken? Ich denke, dass es in der russischen Richtung der US-Außenpolitik keine grundlegenden Änderungen geben wird, ganz gleich, wer zum Präsidenten gewählt wird.

Es stimmt, wir hören Herrn Trump sagen, dass er akute Probleme in ein paar Tagen lösen wird, einschließlich der ukrainischen Krise. Nun, das kann einen nur freuen, das ist gut. Aber für uns, im Großen und Ganzen…

Übrigens, obwohl er besonderer Beziehungen zu Russland beschuldigt wurde, was völliger Unsinn und Bullshit ist, hat er die meisten Sanktionen gegen Russland verhängt, während er Präsident war. Was also vom neuen, zukünftigen Präsidenten zu erwarten ist, wer auch immer Präsident wird, ist für uns schwer zu sagen, aber es ist unwahrscheinlich, dass sich irgendetwas dramatisch ändern wird, denn die derzeitige Regierung hat die amerikanische Gesellschaft auf einen anti-russischen Geist eingeschworen, darum geht es ja gerade. Das haben sie getan, und jetzt wird es für sie sehr schwierig, dieses ganze Schiff irgendwie umzudrehen. Das ist das Erste.

Zweitens: Sie sehen Russland als einen existenziellen, ständigen Gegner oder sogar Feind, und das haben sie dem Durchschnittsamerikaner eingetrichtert. Das ist schlecht, weil es die Gesellschaft einschwört. Trotzdem gibt es in Amerika viele Menschen, die gute, freundschaftliche Geschäftsbeziehungen zu uns aufbauen wollen und außerdem viele unserer Positionen teilen, vor allem natürlich, was die Bewahrung der sogenannten traditionellen Werte angeht. Und wir haben dort viele Freunde und viele Gleichgesinnte. Aber die werden natürlich unterdrückt.

Wir wissen also nicht, wer dort gewählt wird, aber wer auch immer gewählt wird, es ist, wie ich schon sagte, unwahrscheinlich, dass sich der Vektor der anti-russischen US-Politik ändern wird.

Was die Verfolgung von Trump angeht, so ist das natürlich…

Für uns ist das, was geschieht, meiner Meinung nach unter den heutigen Bedingungen gut.

Doronow: Warum?

Putin: Weil es die Verkommenheit des amerikanischen politischen Systems zeigt, das nicht den Anspruch erheben kann, anderen die Demokratie zu lehren.

Alles, was mit Trump geschieht, ist die politisch motivierte Verfolgung des politischen Konkurrenten. Das ist es, was es ist. Und das wird vor den Augen der amerikanischen Öffentlichkeit und der ganzen Welt gemacht. Sie haben einfach nur ihre inneren Probleme offengelegt. Und in diesem Sinne ist es gut, wenn sie versuchen, uns zu bekämpfen, denn das zeigt, wie man zu Sowjetzeiten zu sagen pflegte, das bestialische Gesicht des amerikanischen Imperialismus, das bestialische Grinsen.

Doronow: Ja, daran erinnern wir uns.

Wenn wir das Thema schon berührt haben, möchte ich noch ein Zitat anführen, aber ich werde jetzt nicht sagen, wer es geschrieben hat, ich werde es am Ende sagen. „Wenn man die chinesische, thailändische oder afrikanische Geschichte und Kultur studiert, sollte man ihre Originalität respektieren. In Bezug auf das Jahrtausende alte russische östliche Christentum empfinden westliche Forscher in vielem nur Verachtung und sie fragen sich: Warum hat diese seltsame Welt, dieses ganze Land nicht die westliche Weltanschauung akzeptiert und ist nicht dem so eindeutig besseren westlichen sozialen Weg gefolgt? Russland wird für alles, worin es nicht dem Westen ähnelt, scharf verurteilt.“

Sie sprachen gerade vom existenziellen Feind und dieses Zitat stammt übrigens von Solschenizyn, der selbst von hier wegging, im Westen lebte und dann zurückgekehrt ist.

Was ist Ihrer Meinung nach der Grund für diese Haltung uns gegenüber?

Putin: Erstens möchte ich sagen, dass mich meine persönlichen Gespräche mit Alexander Solschenizyn davon überzeugt haben, dass er ein echter, wahrer Patriot Russlands war. Er war bis zu einem gewissen Grad Nationalist – in einem guten Sinne des Wortes, in einem zivilisierten Sinne des Wortes. Dass er diese Dinge gesagt hat, ist für mich nicht überraschend. Das ist das Erste.

Zweitens: Alles, was mit den Beziehungen zwischen Russland und dem Westen zu tun hat, hängt mit den geopolitischen Interessen der westlichen Länder zusammen. Und die Angriffe in allen Bereichen, auch im geistigen Bereich, sind eine Fortsetzung dieser geopolitischen Konfrontation. Natürlich hat der Westen lange versucht, Russland zu „katholisieren“, es unter den Heiligen Stuhl zu ziehen. Und als das gescheitert ist, fing man an, nach verschiedenen Mitteln zu suchen, um unser Land als eine Art „Imperium des Bösen“ darzustellen. Obwohl Reagan das gesagt hat, geht das in der Praxis schon seit dem Mittelalter so, und vielleicht sogar noch länger.

Sobald Russland stärker wurde, sobald es ein echter geopolitischer Konkurrent wurde – eben ein Konkurrent – wurde sofort die Politik der Eindämmung Russlands eingeleitet. Genauso, wie der Westen heute versucht, die Entwicklung Chinas einzudämmen, weil er sieht, dass China unter der Führung der Kommunistischen Partei Chinas und unter der Führung unseres Freundes und Vorsitzenden der Volksrepublik China eine rasante Entwicklung durchmacht. Das schockiert sie und sie tun alles, um die Entwicklung Chinas zu bremsen. Aber das geht nicht, sie sind zu spät dran. Das war’s, der Zug ist abgefahren. Das ist ein objektiver Prozess.

Und es geht nicht nur um China, es geht auch um Indien und, sagen wir, Indonesien. Es werden sich neue Machtzentren entwickeln und das, was einige westliche Länder, allen voran die USA, tun, diese Versuche der Eindämmung, werden ihnen nur schaden.

Doronow: Können Sie uns ein Geheimnis verraten? Erinnern Sie sich, als Xi Jinping hierher kam?

Putin: Ich verrate keine Geheimnisse, was denken Sie? Ich habe früher beim KGB gearbeitet.

Doronow: Gut. Dann teilen Sie uns bitte einige Informationen mit, wenn Sie können.

Xi Jinping kam, und wir erinnern uns an das Video, als Sie sich von ihm verabschiedeten, und er sagte: ‚Wir haben Veränderungen eingeleitet, die es seit 100 Jahren nicht mehr gegeben hat.‘ Was hat er damit gemeint?

Putin: Wissen Sie, wir haben mit ihm unter vier Augen gesprochen, wir saßen vier Stunden lang zusammen. Da waren eine Menge Nuancen und Details.

Ich kann nur sagen, dass wir in unseren Beziehungen in den letzten Jahren wirklich ein noch nie dagewesenes Niveau erreicht haben. Das gilt für alle Bereiche unserer Zusammenarbeit.

Wir haben uns heute mit der chinesischen Delegation getroffen und nach den chinesischen Statistiken ist unser Handelsumsatz sogar höher als nach unseren Statistiken. Wir alle haben Chancen. Ich weiß nicht, ob es uns gelingen wird oder nicht, da gibt es alle möglichen Einflüsse, sowohl preislich als auch währungsmäßig, wir müssen sehen, wie sich das auf uns auswirkt, aber vielleicht erreichen wir sogar schon in diesem Jahr einen Handelsumsatz von 200 Milliarden Dollar. Die konkreten Zahlen sind gar nicht so wichtig, wichtig ist, dass wir unsere Zusammenarbeit aktiv ausbauen.

Wir haben wirklich erstaunliche Beziehungen auf dem Gebiet der internationalen Sicherheit und der Harmonisierung unserer Positionen. Wir handeln im gegenseitigen Interesse, wir versuchen, uns in sehr vielen wichtigen Bereichen gegenseitig zuzuhören. Wir hören zu und reagieren auf Regierungsebene, auf der Ebene der Staatsoberhäupter, auf der Ebene der Minister, auf der Ebene der Sicherheit und des Militärs. Die Zusammenarbeit hat ein noch nie dagewesenes Ausmaß erreicht.

Aber das Interessante ist, dass wir keine Militärbündnisse gründen und dass wir nicht gegen irgendjemanden befreundet sind, sondern Freunde im Interesse unserer Völker sind. So werden wir auch weiterhin arbeiten.

Ende der Übersetzung


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