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Festival der Revisionisten
Von Susann Witt-StahlOffiziell reiste der Generalmajor der Bundeswehr Christian Freuding am 8. Mai für Gespräche mit Vertretern der dortigen Regierung über militärische Unterstützung nach Kiew. Wie der unabhängige Publizist Moss Robeson berichtet, traf der Leiter des Planungs- und Führungsstabs des Bundesverteidigungsministers und des Lagezentrums Ukraine dort aber auch Oleg Romanow, Kommandeur des Panzerabwehrbataillons des 3. Korps »Asow« der ukrainischen Armee. Tatsächlich findet sich auf Romanows Instagram-Kanal ein Foto, auf dem er gemeinsam mit Freuding ein T-Shirt der »Asow«-Drohneneinheit »Paskuda Group« hochhält – zum »Tag des Gedenkens und des Sieges über den Nazismus«, heißt es in dem Post, in dem beide Offiziere in Felduniform zu sehen sind.
Damit hätte Freuding ein bisher in der BRD geltendes Tabu des 8.-Mai-»Gedenkens« gebrochen und es mit Militärs begangen, die in der Tradition Hitlerdeutschlands stehen: Romanows Oberkörper, den er regelmäßig in sozialen Netzwerken ausstellt, ist übersät mit Nazitattoos, darunter Hakenkreuzornamente und das von der Waffen-SS fetischisierte Sonnenrad, das auch in »Asow«-Truppenkennzeichen enthalten ist. Seine nazistische Gesinnung hatte Romanow bereits im Sommer 2024 demonstriert, als er Gefallen daran äußerte, dass einer seiner Kämpfer beim Besuch der Gedenkstätte Auschwitz die Opfer des »Dritten Reichs« verhöhnt hatte. Die 3. Separate Sturmbrigade, der Romanow angehört und die das Rückgrat des 3. Armeekorps bildet, hat wiederholt die Waffen-SS-Division »Galizien« geehrt und gelobt, »auch Jahrzehnte später unsere gemeinsame und große Sache fortzusetzen: den Kampf bis zum endgültigen Sieg und der Befreiung der Ukraine vom russischen Invasor«.Weiterlesen in jungewelt.de
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