Träume vom Genozid

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Aus: Ausgabe vom 24.03.2025, Seite 7 / Ausland
Gazakrieg

Träume vom Genozid

Österreich: Heimliches Video von Treffen mit israelischem Botschafter offenbart Menschenverachtung der beteiligten Akteure
Von Dieter Reinisch, Wien
 
Ohne die Unterstützung aus der EU und den USA wäre der Völkermord in Gaza längst beendet (Wien, 18.3.2025)

Er möchte bald in Gaza Golf spielen, »egal, ob euch das gefällt oder nicht«, ist in dem Video zu hören. Wer derart die jüngsten Pläne des US-Präsidenten Donald Trump aufgreift, ist vermutlich der ehemalige österreichische Honorarkonsul in den USA, Günter Wiehl-Volgger. Aufgenommen wurde der Clip bei einem Treffen der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) in der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck am Donnerstag abend. Zu Besuch war dort der israelische Botschafter in Österreich, David Roet. Freitag abend wurde die Aufnahme jW zugespielt. Die Echtheit konnte verifiziert werden. Gefilmt wurde heimlich, der Filmer möchte anonym bleiben, wurde jW mitgeteilt. Auf dem X-Account der israelischen Botschaft ist ein Bild des Treffens veröffentlicht worden, auf dem Roet und 14 Teilnehmer zu sehen sind. Wiehl-Volgger hat auf seinem Linked-in-Account ein ähnliches Bild gepostet.

Nach dem Satz über das Golfspielen in Gaza ist auf dem zweiminütigen Video zu verfolgen, wie Roet zu den Anwesenden in englischer Sprache spricht: »Ich repräsentiere mit Stolz den Staat Israel.« Es gebe keine »unbeteiligten Personen« in Gaza: »Es sollte eine Todesstrafe für alle in Gaza geben, die während eines Kriegs eine Waffe in der Hand halten«, auch wenn »du 16 Jahre alt bist«. Die Todesstrafe solle auch gelten, wenn man »unter UN- – oder wie auch immer das genannt wird – Charta steht«, wie er seine offene Zurückweisung und Herablassung für internationale Organisationen ausdrückt. Zu europäischen Wiederaufbauplänen hat er eine klare Meinung: »Wenn Europa verrückt genug ist, Geld in Gaza zu investieren, dann müssen wir es halt das nächste Mal wieder zerstören.« Weiterlesen in jungewelt.de

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