Von einem Professor, der mit einem alternativlosen Szenario für Kriegsbereitschaft wirbt

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Von einem Professor, der mit einem alternativlosen Szenario für Kriegsbereitschaft wirbt

 

In schwierigen Zeiten ist es gut und statthaft, Szenarien für die nächste Zukunft auszudenken und zu überlegen, welche Entscheidungen getroffen werden sollen, um ein möglichst gutes Ergebnis zu erreichen. Weil die Zukunft nicht deterministisch ist und Entscheidungen in Ungewissheit getroffen werden müssen, sollten Szenarien je nach Entscheidungen und Folgen oder Reaktionen alternative Wege enthalten, was man einen mehrstufigen Entscheidungsbaum nennt. Zum Abschluss kann dann erörtert werden, welche Äste und Entscheidungen am wahrscheinlichsten sind und welchem Weg am vernünftigsten mit welchen Erwartungen gefolgt werden soll.

Davon wollen aber Menschen, die ein alternativloses Szenario, in der die Zukunft festgelegt ist, vorstellen wollen, um Menschen zu überzeugen, wie entschieden werden muss, nichts wissen. Ein Beispiel dafür gibt Carlo Masala, Politikwissenschaftler an der Bundeswehrhochschule, von dem man schon kraft seines Arbeitsgebers vermuten kann, dass er die Interessen bzw. die Weltsicht der in die Nato eingebetteten Bundeswehr und dem damit zusammenhängenden Klüngel der Sicherheitsbranche oder des militärisch-industriuellen Komplexes  vertritt, die aus Politikern, Thinktanks, Journalisten, Experten, Lobbyisten etc. besteht. Das Interesse liegt in erster Linie darin, Gefahren zu beschwören, um den Apparat zu legitimieren und aufzublähen, neue Stellen zu schaffen und bestehende zu sichern, aber auch für Aufmerksamkeit und Prominenz zu sorgen. Und es geht auch darum, einen Feind aufrechtzuerhalten und aufzublähen, um die Einheit der Nation, der EU und der Nato aufrechtzuerhalten. Daher fällt es Menschen, die dem System immanent sind, schwer, deeskalierende Möglichkeiten zu erörtern, die Militär- und Sicherheitsausgaben nicht erhöhen würden, auch weil man den Geldgebern dann nicht dient und zum schwarzen Schaf innerhalb der Sicherheitsblase wird. Weiterlesen in overton-magazin.de

2 Kommentare zu Von einem Professor, der mit einem alternativlosen Szenario für Kriegsbereitschaft wirbt

  1. Dazu schrieb ich zu einem ähnlichen Artikel einen Leserbrief an die Nachdenkseiten:
    Russland eindämmen und einschränken“, ob der Buchautor es schon damit belassen will, ich habe daran meine Zweifel. Dies hätte man auf diplomatischem Weg schon längst tun können. Aber nach der Charta von Paris 1990 hat der Westen diesen Weg ja gerade nicht beschritten. Und auch Putins ausgestreckte Hand im Bundestag 2001 ja gerade nicht ergriffen. Stattdessen hat der Westen seinen Einflussbereich in der Folge bis an die Grenze Russlands ausgedehnt und dessen roten Linien sukzessive, i.d.R. ohne jede Diplomatie, überschritten. In der Ukraine hat man die Sicherheit Russlands und die russische Ethnie mit Füßen getreten. Und seit Putin dagegen aufbegehrte hat man ihn anfangs belächelt und danach dämonisiert. Damit hat sich auch der Buchautor immer wieder hervorgetan. Er ist einer der besten Beispiele dafür, wie sehr man der anderen Seite misstraut und wie wenig kritisch man mit sich selbst ist. Wer dies so verinnerlicht hat wie Herr Masala, dem kann und wird man auch misstrauen.

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