
Peter Tiedke, „Unser Golzow“
Was Lechts und Rinks mit Turmbauten zu tun hat …
Peter Tiedke
- März 2025
Es rumort im politischen Hühnerstall. Zwei Beispiele nur:
Erstens: Die „linke Empörung“ über die „rechten“ CDU-Pläne, die NGOs, wie „Omas gegen Rechts“ zur Offenlegung ihrer Finanzierung zu bewegen ist bei SPD, Grünen und LINKEn groß.
Zweitens: 2 Videos machen die Runde: Die 61 neu gewählten BT-Abgeordneten der LINKEn brandmauern im Bundestag mit „alerte, alerte antifascista“. Bei einer Wahlparty in Berlin skandieren LINKE-Anhänger „Schlagt die Nazi-Sau, macht sie kaputt“. Der Adressat in beiden Fällen ist klar, die mit über 20% erfolgreichste Partei der Wahlen, die AfD.
Die Freude der LINKEn ist verständlich. Zu verdanken hat sie ihren Wiedereinzug m. E. ganz wesentlich der Kampagne der letzten Monate – der „Demos gegen Rechts“ genannten massenhaften Kundgebungen für eine „Brandmauer“ aller „Demokraten“ gegen die AfD, gegen eine Zusammenarbeit der „demokratischen“ Parteien mit der als faschistische Partei apostrophierten AfD. Dieses Siegel habe sie sich durch ihre Forderungen nach Migrationsbegrenzung und sog. Rückführung verdient, so der Tenor.
Das BSW, mindestens als „rechtslastig“ geschmäht, verlor hingegen ihre sicher geglaubten Sitze. Der Vorsitzende der „demokratischen“ Wahlsieger-CDU – rief wiederum: „Links ist vorbei. Es gibt keine linke Politik und keine linke Mehrheit mehr in Deutschland“.
Betrieb die Ampel „linke“ Politik und es hat bloß keiner gemerkt?
Offensichtlich herrscht Chaos in der Begriffswelt: Links und Rechts, gut bürgerlich und faschistisch, Nazi und Demokrat …
Und da komme ich zu meiner Generation, den Omas und Opas. Viele engagieren sich seit Jahren gegen eine Rechtsentwicklung in diesem Lande. Dringend notwendig! Hunderttausende sind „gegen Rechts“ auf die Straße gegangen, um „Brandmauern“ zu setzen und so das Wahlergebnis zu Gunsten der „demokratischen“ Parteien zu beeinflussen. Die „Omas gegen Rechts“ sind mittlerweile eine Institution und haben es im Vorfeld der Wahlen mit anderen geschafft, in den „Leit-(sprich: Konzern-)Medien und durch die bisherige Regierungstruppe gewürdigt zu werden. Das aber sollte stutzig machen!
In diesen „Demos gegen Rechts“ und „Nie wieder!“ schritten sie „Seit an Seit“ mit den Vertretern der Regierung, die Deutschland in die tiefste außenpolitische Krise seit 1945 manövriert hat. Einer Regierung, die Milliarden unserer Steuergelder in einen Krieg gegen Russland „investierte“ in der Hoffnung auf „fette Beute“, wie vor über 80 Jahren. Die Russlands Wirtschaft bereits „in Fetzen“ sah, die zusammen mit anderen NATO-Staaten die junge Generation der Ukraine in „waffenbrüderlicher“ Zusammenarbeit mit den ukrainischen Faschisten ohne mit der Wimper zu zucken auf dem Altar „unserer Freiheit“ opfert. Die trotz des Eingeständnisses der USA, dass die Biden-Administration die Hauptschuld an diesem Krieg trage, nicht nur weitere Waffen „für den Sieg“ liefern will, sondern auch versucht, jegliche Deeskalation des Konflikts zu verhindern. Eine Regierung, die der Stationierung von US-Erstschlagswaffen zugestimmt hat und Deutschland „kriegstüchtig“ machen will, mit Hochrüstung, Wehrpflicht und einem Bundeswehr-Traditionserlass, der die „alten Helden“ wieder zum Leitbild für die Jugend machen soll (vorerst zurückgestellt). Eine Regierung, die NS-Massenmörder und ihre Erben in Westeuropa hoffähig macht und den faschistischen Bandera-Gruß bei jeder Gelegenheit auch gerne selber skandiert. All das „gegen Rechts“, versteht sich. Und Taurus-Merz („Frieden gibt es auf jedem Friedhof“) verkündet, mit „Links ist nun Schluss“, lädt zu Koalitionsgesprächen und die „linke“ SPD springt willig in die Spur. Auch die Grünen hätten es gerne …
Nein! Diese Bande ist das Rechteste, was zur Zeit in Deutschland politisch zu haben ist. Mit denen „gegen Rechts“auf die Straße zu gehen ist ein bitterer Witz. Wie auch die mitgeführte Losung „Nie wieder Faschismus“. Sie sind die Wegbereiter. Durch Schleifung des Grundgesetzes, Maulkorb für Andersdenkende, auch gerne schon Kampagnen, mit denen die Reaktion des Volkes auf Kriegsrechtzustände getestet wird, wie in der sog. „Corona-Pandemie“. Was ist da los?
Sind Sie bibelfest? Altes Testament, Genesis 11, 1-9?
Da wird Interessantes berichtet über ein großes Vorhaben der Menschheit und sein Scheitern – den Turmbau zu Babel. (Und ich meine nicht unsere Erfahrungen mit Invest-Ruinen, Profitmache oder die heute hier üblichen Bauzeiten…)
Da steht geschrieben:
„… Dann sagten sie: Auf, bauen wir uns eine Stadt und einen Turm mit einer Spitze bis in den Himmel! So wollen wir uns einen Namen machen, damit wir uns nicht über die ganze Erde zerstreuen. Da stieg der HERR herab, um sich Stadt und Turm anzusehen, die die Menschenkinder bauten. Und der HERR sprach: Siehe, ein Volk sind sie und eine Sprache haben sie alle. Und das ist erst der Anfang ihres Tuns. Jetzt wird ihnen nichts mehr unerreichbar sein, wenn sie es sich zu tun vornehmen. Auf, steigen wir hinab und verwirren wir dort ihre Sprache, so dass keiner mehr die Sprache des anderen versteht. … Und sie hörten auf, an der Stadt zu bauen. Darum gab man der Stadt den Namen Babel, Wirrsal, denn dort hat der HERR die Sprache der ganzen Erde verwirrt …“
Olle Kamellen? Nein, hochaktuell!
Übrigens: Es gibt noch eine andere, mir noch besser gefallende Version: Der Herrscher von Babel, Nimrod, Nachkomme Noahs (der mit den Erfahrungen während der gottgewollten Sintflut), wollte verhindern, dass jemals wieder die Menschheit (fast) ausgerottet (hier schlicht ersäuft) werden könne – von wem auch immer. Deshalb der Plan vom hohen Turm …
Merke: Ohne diese Fähigkeit, die Sprache, Begriffe, Inhalte so zu verwirren, dass eine wirkliche Verständigung unter den 99,9% über ihre gemeinsamen Lebensinteressen und Aktionen zur Strategie eines effektiven Widerstandes gegen einen omnipotent erscheinenden Widersacher wäre eine dauerhafte Herrschaft einer kleinen Minderheit (des „Einzigen“) unmöglich.
Aber ohne Verständigung und Zusammenwirken der Bauleute?
Der „Einzige“ benötigte bei der Verwirrung der Völker vermutlich keine Hilfe – allmächtig eben.
Das ist bei der Lähmung der heutigen Friedensbewegung, der Bewegung zur Rettung der Menschheit anders. Diejenigen, die „den Krieg lieben“ (Martin Luther King), diese kleine Minderheit von Profiteuren der Hochrüstung und der Kriege, benötigen die Hilfe von Propagandisten, Wortverdrehern, Sinnentkernern – Einflussagenten und gedankenlos Nachplappernden. Denn mit offenem Kriegsgeschrei ist kein Blumentopf – bzw. keine Wahl – zu gewinnen! Wir müssen unter uns klären, was wir unter den Begriffen verstehen! „Sagen, was ist“, setzt das zwingend voraus!
PS: Die „linken“ Schläger, die meinen, dem Faschismus oder einem vermeintlichen (oder auch wirklichen) Nazi mit „rotem Terror“ – „nur“ Prügel oder doch der Hammer? – beikommen zu können, irren sich gewaltig und spielen das Spiel der Herrschenden. Sie bieten dem bereits in Teilen mit offener Gewalt agierenden Staat den Vorwand, konsequent linke Bewegungen „demokratisch“ zu zerschlagen. Die Geschichte zeigt, daß er gerne „agent provokateurs“ in dieser Richtung einsetzt. Dass die neue Lichtgestalt der LINKEn, Frau Reichinnek, das gut findet, macht nachdenklich.
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