
Zwischenruf 5 anlässlich der bevorstehenden BriefwahlzeitWelches „Krötchen“ hätten Sie denn gern!
Von Jürgen Scherer02.Februar 2025In fernsehnostalgischen Zeiten gab es eine betuliche Ratesendung, in der der Moderator den erwarteten Gast zu Beginn der Raterei immer fragte: „Welches Schweinderl hätten Sie den gern?“ Der Gast wählte ein ihm zusagendes Sparschweinderl aus und jedes mal, wenn die RaterInnen falsch lagen, bekam der Gast fünf Mark zur Belohnung. Mit etwas Glück konnte der Gast mit fünfzig Mark nach Hause gehen; damals eine recht erkleckliche Summe als Belohnung für falsche Raterei.Heutzutage lockt dieses Format niemanden mehr hinter dem Ofen hervor. Dennoch wird es, besonders in Wahlkampfzeiten, leicht abgewandelt, immer wieder gerne gespielt. Und das geht so: Wir sind die Ratenden und müssen rauskriegen, welche Partei uns welche Kröte schlucken lassen will. Wir können das schaffen, wenn wir unsere Medien – und Informationswelt aufmerksam studieren.Als kleine Hilfe anbei, ob der ausufernden Fülle, ein notgedrungen kompakter Blick auf das Kröten(un)wesen in unserer Parteienlandschaft. Der Gerechtigkeit halber in alphabetischer Reihenfolge.Zuerst die „AfD“ und ihre Protagonistin Alice Weidel. Dieses Konglomerat hat so seine Tücken. Die geben nämlich permanent vor, sie verstünden die Probleme in unserem Land, schlagen aber zu deren Behebung eine Kröte nach der anderen vor. Im Umgang mit der Asylproblematik wollen sie nicht integrieren sondern desintegrieren; statt menschenwürdigem Umgang die Peitsche der „Remigration“, frei nach dem Motto: Feind erkannt, Feind gebannt oder etwas „volksnäher“: Haut se, haut se auf die Schnauze! Kröterei ohne Ende. Oder ihr Lieblingsthema: Kein Krieg mit Russland. Wir sind FriedensbringerInnen! Was ja aller Ehren wert sein könnte, wenn im Hintergrund nicht die große Bellizismuskröte lauerte. Denn die „AfD“ tritt ein für veritables Aufrüstungsbemühen, auch auf Kosten des Sozialstaates; von wegen Partei des Friedens. Zum Schluss noch ein Blick auf die Lieblingsrolle dieser Partei und ihrer VertreterInnen: „Wir sind das/die Opfer!“ Mit diesem Motto wollen sie uns davon ablenken, dass sie zu den profiliertesten HetzerInnen unserer Republik gehören, andere zu Opfern (!) machen! Seien es Menschen mit Migrationshintergrund, seien es Menschen, die berechtigt um Asyl nachsuchen, seien es die, die angeblich „fremd“ und nicht „biodeutsch“ sind. Wer diese Partei wählt, wird sich an ansehnlichen Kröten verschlucken, wenn nicht gar daran ersticken.Auch im grünen Teich findet man das ein oder andere unansehnliche Krötenwesen! Das „Bündnis 90/ Die Grünen“ hat sich im Laufe der Zeit zu einem unappetitlichen Gemisch von BellizistInnen entwickelt, das eine veritable olivgrüne Kröte hervorgebracht hat, an der wir evtl. zugrunde gehen könnten. Zur Verschleierung dieses Krötenungetüms wirft sich der HausPhilosoph und Kommunikator der Grünen in die Bresche, indem er sich anbietet, zu uns an den Küchentisch zu kommen, um mit eindringlicher, aber, wenn man sich sein Konterfei auf den Plakaten mit ihm vor Augen führt, höchstwahrscheinlich manipulativ-unglaubwürdiger Miene Zuversicht für unser aller Zukunft zu beschwören.Kommen wir zum BSW und seiner Protagonistin Sahra Wagenknecht, einer politischen Gruppierung, die letztlich, vor allem für den Osten unserer Republik zur Alternative zur „Linken“ und zur „AfD“ geworden ist. Ihre Abspaltung von der Partei „Die Linke“ war angesichts der quasibellizistischen Haltung der Partei „Die Linke“ im Ukrainekonflikt wohl unvermeidlich, da Wagenknecht und ihre MitstreiterInnen eine doch eher friedensorientierte Grundhaltung verfolgen, die die Verständigung mit Russland nicht auf den Müllhaufen der Geschichte werfen will. Dem lobenswerten Motto, dass Friedenspolitik Vorrang hat, steht allerdings die Kröte zur Seite, dass in der Migrationspolitik ein noch nicht so ganz durchsichtiger neuer Kurs verfolgt werden soll, aus dem noch nicht so genau erkennbar ist, ob er auch innenpolitisch befriedend wirken kann. Tatsache ist, dass das BSW allem Anschein nach von den Leitmedien unseres Landes eher abstufig behandelt wird, obwohl eine solche Partei in der Opposition unserem Parlament bestimmt sehr gut täte.Weiter zur CDU/CSU, in der es an zu schluckenden Kröten wahrlich nicht mangelt. Sei es weil Herr Merz offenbart hat, dass sein Brandmauergerede nur hohles Geschwätz war, sei es weil Herr Söder als bayuwarischer TaurusMarschflugkörperlieferant mit unabsehbaren Folgen für uns alle in die Geschichte eingehen möchte, sei es weil die ins Auge gefasste Migrationspolitik nichts, aber auch gar nichts mehr mit dem „C“ im Logo dieses Parteienbündnisses zu tun hat. Merz als Kanzler: Ein langes Elend (im doppelten Sinne des Wortes) scheint da auf uns zuzukommen.Im Alphabet folgt die FDP, die mit dem nichtgeschwindigkeitsbeschränkten Porschefahrer Lindner so tut, als sei andere auf unseren Straßen zu Schaden zu bringen ein wichtiges „Freiheitsmerkmal“ unserer Gesellschaft. Mit diesem gesellschaftsschädlichen Freiheitszynismus soll zB von der Schuldenbremsenkröte abgelenkt werden. Ansonsten ist er mit Herrn Habeck der Meinung, dass Marschflugkörper an die Ukraine zu liefern unabdingbar seien, auch wenn dadurch die Gefahr besteht, einen auch für unser Land zerstörerischen Krieg auszulösen. Freiheit hat nun mal ihren KrötenPreis.Ich muss gestehen: Zur Partei „Die Linke“ fällt mir nicht viel ein. Diese Partei hat sich in der vergangenen Legislaturperiode derart selbstzerstörerisch ins Abseits manövriert, dass etwas mehr Demut und Rückbesinnung auf die eigentlichen Wurzeln linker solidarischer Politik angebracht wäre. Ich bin nicht bereit, die Genderkröte weiterhin zu schlucken, wenn nicht als Minimum, die Interessen von Otto und Emilie Normalverbraucher im Vordergrund ihrer Politik stehen. Zugestanden sei, dass ohne die parlamentarischen Anfragen der „Linken“ ein Großteil politischer Aufklärung ausgeblieben wäre.Auch die SPD ist mit ihrem Krötenangebot nicht geizig. Spitzenkandidat Scholz verspricht mal wieder den blauen Sozialstaat vom Himmel herunter und lenkt so ab von seinem kriegstüchtigkeitslüsternen Genossen Pistorius, der weiterhin als vehementer Kriegsertüchtiger durch die Lande tourt und dem unserem Land und unserer Gesellschaft schädlichen Militarismus auf die Sprünge hilft. Immerhin scheint Scholz noch ein wenig Geschichtsbewusstsein im Hinterkopf zu haben; lehnt er doch eine Tauruslieferung ab, um noch größeren Schaden von unserem Land abzuwenden. Da er nicht der nächste Kanzler sein wird, muss er sich notabene nicht selbst an dieser MerzHabeckLindnerKröte verschlucken.Soweit ein Blick in das Kröten(un)wesen in unserer Republik.Eigentlich muss die eingangs gestellte Frage abgewandelt werden zu: Welche „Krötchen“ würden Sie denn in Kauf nehmen, wenn Sie damit Schaden für unser Land und unsere Gesellschaft, wenn schon nicht abwenden, dann wenigstens abmildern könnten?Zwei dürfen wir auswählen; wir haben ja zwei Stimmen, eine leichtere und eine gewichtigere. Von den Kröten dürfen wir für unsere Entscheidung keine Unterstützung erwarten. Die bleiben, wie immer, bei ihrem „lakonisch-unschuldigen“: Quaaaak, Quaaaak, Quaaaak …
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