„Zwiespältige Position der Bundesregierung“: Leningrad-Blockade-Überlebende fordern Gleichbehandlung

„Zwiespältige Position der Bundesregierung“: Leningrad-Blockade-Überlebende fordern Gleichbehandlung

Die Überlebenden der Blockade von Leningrad, wo Hitlerdeutschland zweckgerichtet einen Genozid gegen die Einwohner der leidgeprüften Stadt betrieben hatte, fordern in einer am Freitag veröffentlichten Erklärung, dass die deutsche Bundesregierung ihren Verpflichtungen nachkommen solle und bislang nur beschränkt an jüdische Überlebende gezahlte humanitäre Entschädigungen auf alle überlebenden Opfer ausweitet.

„Zwiespältige Position der Bundesregierung“: Leningrad-Blockade-Überlebende fordern Gleichbehandlung

 

Die Überlebenden der Blockade von Leningrad, wo Hitlerdeutschland zweckgerichtet einen Genozid gegen die Einwohner der leidgeprüften Stadt betrieben hatte, fordern in einer am Freitag veröffentlichten Erklärung, dass die deutsche Bundesregierung ihren Verpflichtungen nachkommen solle und bislang nur beschränkt an jüdische Überlebende gezahlte humanitäre Entschädigungen auf alle überlebenden Opfer ausweitet.

Die Botschaft der Russischen Föderation in Deutschland hat am Freitag einen Aufruf der Teilnehmer der Verteidigung und der Überlebenden der Belagerung Leningrads an die Regierung der Bundesrepublik Deutschland veröffentlicht.

Darin erinnern die Überlebenden an die einzigartige Brutalität der deutsch-finnischen Blockade von Leningrad im Zweiten Weltkrieg:

„Bombenangriffe und Artilleriebeschuss, Kälte und Hungersnot, die die faschistischen Truppen und ihre Helfershelfer aus einer ganzen Reihe europäischer Staaten über uns gebracht haben. Es ist die damalige deutsche Regierung, die es zu verschulden hat, dass in den Jahren 1941 bis 1944 unsere Stadt, in der über 100 Nationalitäten lebten, allein unter Zivilisten eine Million Tote zu beklagen hatte.“

Die Erklärung verurteilt die „zwiespältige Position der Bundesregierung“, die über lange Zeit humanitäre Leistungen an jüdische Blockade-Überlebende auszahlte, sich jedoch unter erfundenen Vorwänden kategorisch weigert, diese Leistungen auf alle heute noch lebenden Blockade-Opfer – ohne Ansehen ihrer ethnischen Zugehörigkeit – auszuweiten. Die berechnende Grausamkeit der Nazis, die gesamte Bevölkerung dieses unbeugsamen Leningrads durch Kälte und Hunger ausmerzen zu wollen, erinnern die Verfasser des Aufrufs, sah keine Ausnahmen aufgrund von Nationalität vor. Die Einwohner Leningrads waren – ungeachtet ihrer Nationalität – alle „gleich vor dem qualvollen Tod, den ihnen die Hitler-Ungeheuer bereiteten“.

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