Jeder Mediziner, der sich in die Gefahren der Kriegsgebiete begibt, um dort den Verzweifelten und Hilflosen zu helfen, ist ein bewundernswerter Mensch und Held. Mir allerdings, gehen aktuell natürlich die Bilder aus Gaza nicht aus dem Kopf.
So wandte sich der britisch-palästinensische Chirurg Dr. Ghassan Abu-Sittah, der zwischen den Toten stand, an die Welt und erklärte, dass die Angriffe Israels auf das al-Ahli-Krankenhaus eine entscheidende Wende darstellten und den Moment markierten, in dem der Angriff auf Gaza „aufhörte, ein Krieg zu sein, und zu einem Völkermord wurde“.
Seitdem hat die Welt miterlebt, wie Israel bei seinem gnadenlosen Angriff auf das palästinensische Volk keinerlei Hemmungen zeigt, auch vor dem Überschreiten jeglicher roter Linien nicht haltzumachen. Israel hat eine systematische Vernichtungskampagne gegen das Gesundheitssystem im Gazastreifen geführt.
Ein Wermutstropfen beschlich mich allerdings beim lesen dieses Buchs, ich bedaure das der Autor den Krieg zwischen der Ukraine und Russland als Anlass nahm( der natürlich die mediale propagandistische Aufmerksamkeit genießt, die Palästina/Gaza verweigert wird) und nicht mehr zu schweigen. Der schreckliche Konflikt in Palästina, der schon viel länger live und hilfos zu erleben ist, dagegen erwähnt del Ponte nicht.
Nichtsdestotrotz habe ich „Dissonanzen von Flavio del Ponte mit besonderem Interesse und Hochachtung vor diesem Arzt gelesen , einem Menschen der sein Leben im Dienste des Humanitären stellte. Dieses fesselnde Buch ist ein überzeugtes Plädoyer für Frieden . Ein Geschenk, dass es solche Menschen wie Flavio del Ponte gibt, die ihr ganzes Wirken in das Zentrum des Leids stellen.
Evelyn Hecht-Galinski
https://overton-magazin.de/hintergrund/wissenschaft/kreuzzug-gegen-landminen/
Kreuzzug gegen Landminen
Der ehemalige Kriegschirurg Flavio Del Ponte engagiert sich gegen die die Anschläge auf Leib und Leben im Krieg. Besonders heimtückisch sind dabei Landminen.
Bei dem Kreuzzug gegen Landminen nutzte ich neben den persönlichen Erfahrungen, welche die nie erloschene Glut immer wieder anfachten, schamlos die vielen Fotos, die ich im Laufe der Jahre gesammelt hatte, um meine öffentlichen Präsentationen lebendiger zu gestalten und das Gewissen der Menschen zu »berühren«. Die Wirkung der Fotos änderte sich je nach Publikum und es mangelte nicht an Überraschungen, einschließlich Übelkeit und plötzlichem Verlassen des Saals beim Anblick von Kindern, die von Landminen zerrissen worden waren und die ich auf dem Operationstisch vor mir hatte.
Heutzutage haben wir uns durch die Medien fast daran gewöhnt, krude Bilder zu sehen, die kaum noch unsere Empfindsamkeit berühren und flüchtig an uns vorbeiziehen. Damals jedoch entdeckte ich eine Wahrheit, die mir bis dahin unbekannt war: dass die Kraft des Wortes in Verbindung mit dem Bild die menschliche Seele in ihrer Tiefe erreichen kann und erschüttert – wenn ein Publikum aufmerksam zuhört und bereit ist, die ihm angebotene Botschaft zu empfangen.
Sieben Prinzipien
Hin und wieder kam es dazu, dass es am Ende einer solchen Präsentation oder am Schluss einer Konferenz tosenden Applaus gab. Eine Zustimmung wie ein überwältigender, mächtiger Luftzug, der über die Kehle bis in die Lungen reicht, sie öffnet und dehnt und ein unfassbares Gefühl des Wohlbefindens erzeugt: ein berauschendes Vergnügen. Die moderne Medizin würde gewiss von einem gewaltigen Serotonin- und Dopaminschub sprechen … aber ein solches Gefühl muss man erst einmal erleben. Weiterlesen in overton-magazin.de
https://www.youtube.com/watch?v=LL6BhkJBF50
https://westendverlag.de/Dissonanzen/2167
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