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Presserklärung zur Absage der Ausstellung „Guernica-Gaza“ im Bahnhof Langendreer
Am 6. September 2024 sollte im Bahnhof Bochum-Langendreer die Ausstellung mit der Bilderfolge „Guernica-Gaza“ des palästinensischen Künstlers Mohammad Al Hawajri aus Gaza eröffnet werden. Auf Grund massiver Antisemitismusvorwürfe der „Ruhrbarone“ distanzierte sich der Kulturdezernent von der Ausstellung und kündigte die Änderung der Förderbedingungen an. Aus den Reihen der SPD und FDP kamen scharfe Forderungen nach Kürzung der staatlichen Mittel für den Veranstalter, wenn er die Ausstellung nicht absage. Angesichts dieser Drohungen sah sich der Bahnhof Langendreer zur Absage gezwungen.
Wir halten die Vorwürfe für vollkommen falsch. Die Bilder, die unser Mitglied Prof. Dr. Norman Paech nach ihrer Ausstellung auf der Documenta15 erworben hat, sind zwar israelkritisch, aber nicht antisemitisch. Sie wurden bereits ohne Probleme in der Mai-Galerie in Berlin und in der Buch-Oase in Kassel einem großen Publikum gezeigt. Die dort zahlreich geführten öffentlichen Diskussionen haben die Vorwürfe niemals bestätigt. Sie haben im Gegenteil zu der von dem Künstler und der Ausstellung beabsichtigten Diskussion über die Rolle der Kunst zur Bewusstseinsbildung einer Gesellschaft geführt, „dass Kunst Fragen aufwirft und die Tür zum Dialog zwischen Völkern unterschiedlicher Kulturen öffnet“ (M. Al Hawajri).
Wir bedauern die Entscheidung des Bahnhofs Langendreer, haben aber Verständnis für sie, da es um die Existenz des Kulturzentrums geht. Umso schärfer verurteilen wir diesen Angriff auf die Kunst- und Kulturfreiheit, der die Auseinandersetzung mit kritischer Kunst verweigert und den Dialog zwischen Völkern unterschiedlicher Kulturen offensichtlich scheut.
Martin Breidert Ekkehart Drost Götz Schindler
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