Zu einigen Pfaden auf dem Weg zur „Kriegsplanung“. Von Jürgen Scherer

JAZZ 21-25
Unsere tägliche Bellizisterei gib uns heute
Zu einigen Pfaden auf dem Weg zur „Kriegsplanung“.
Von Jürgen Scherer
4. Juni 2025
Das Kriegsgeheul in unserer Gesellschaft ist unerträglich. Den „Startschuss“ dazu gab der Spezialdemokrat Olaf Scholz mit der Verwendung des Begriffs „Zeitenwende“, mit dem er dem derzeit überall geforderten Bellizismus in unserer Gesellschaft den Weg ebnete. Vehikel war und ist die Angstmache vor dem „Bösen Russen“, dazumal „Der Iwan“ genannt.
Diesem muss wieder einmal gezeigt werden, wo der Hammer hängt, bevor er in Gestalt des „Teufels Putin“ bei uns einmarschiert.
Damit das nicht klappt, müssen wir alle „kriegstüchtig“ werden, dh u.a. mit Freuden zur Armee gehen und töten lernen, also  nicht gleich alle, aber auf jeden Fall die verweichlichte Jugend. Wir brauchen wieder „Deutsche Krieger“; in Zeiten der Gleichberechtigung möglichst auch „Kriegerinnen“ (Damit das auch wirklich klappt, gibt es schließlich den Girl’sDay!).
Außerdem muss unser Land von der Pike auf durchmilitarisiert werden.
Das geht am besten mit Hilfe von „Heimatschutztruppen“, denn wer möchte seine Heimat nicht schützen. Vor allen Dingen kann in diesen Vereinigungen schon ganz spielerisch, mit Platzpatronen, das Töten(!) geübt werden. Natürlich mit genau den G3-Gewehren, die dann im Ernstfall auch zum Einsatz kommen werden.
Außerdem gibt es für die heute eher leseabstinente Jugend zur Entscheidungshilfe bewährte PropagandaFormate, zB einen vom „Ministerium für Kriegsertüchtigung“ herausgegebenen „Comic“, neuerdings „Graphic Novel“ genannt, mit dem Titel „Ben.Dient.Deutschland“.(Alles drin, also hin!)
Für den allgemeinpolitisch interessierten bzw. zum Kriegwollen zu bringenden Erwachsenen gibt es die täglichen Kriegsgräuelberichte aus der Ukraine und die ergänzenden Börsenboomnachrichten in Bezug auf die von unserer Politikelite umworbenen Rüstungsschmieden.
Nicht zu vergessen den großzügigen Sponsor von Borussia Dortmund, die Rüstungsschmiede Rheinmetall; volksnäher geht Rüstungspolitik nun mal wirklich nicht. Fußball mit Panzerunterstützung!
Aber es bedarf auch noch der täglichen bellizismusgetränkten Sprache, wenn Kriegsertüchtigungspropaganda ihre volle Wirkung zeitigen soll.
Anbei einige Beispiele:
Die wenig beliebte Saskia Esken wurde laut einer Pressemeldung „wund geschossen“, bevor sie nun, vermutlich verletzt, einen Ausschussvorsitz bekommen hat, quasi als Trostpflästerchen.
Das von Herrn Söder mitgestaltete Kabinett Merz bezeichnete Söder als „Letzte Patrone der Demokratie“.
Und ein Kommentator der NZZ nannte dieses Kabinett gar ein „Himmelfahrtskommando“!
Fehlt nur noch ein Kriegsertüchtigungsspruch wie „Jeder Schuss ein Russ“. Dann wäre die Kenntlichkeit der Tauruskrieger von Pistorius über Merz zu Söder auf den Punkt gebracht. Wobei: Der neue Außenminister Wadepfuhl hat das auf seine Weise schon getan, als er letztens meinte: „Russland wird immer unser Feind sein“. Eine Aussage, die fatal an das „Erzfeindgebrabbel“ im 19. und 20. Jh. in Bezug auf unseren jetzigen Erzfreund Frankreich erinnert.
Tatsache ist: Wenn dieses Wahnsinnsgehabe unserer derzeitigen Politikelite zur Gewohnheit wird, dann gnade uns Gott.
Damit es nicht soweit kommt, hilft nur täglicher Widerstand gegen die geplanten desaströsen Zieletzungen:
Gegen Aufrüstung jeglicher Art!
Gegen die Militarisierung unserer Gesellschaft auf allen Ebenen!           Gegen das Hohelied vom Dienen!           Gegen die Züchtung von Feindbildern!  Gegen die Zelebrierung von Veteranentagen!
Gegen Werbefeldzüge der Militärs an unseren Schulen!                                       Gegen das Einziehen von Minderjährigen zum Militär mit Zustimmung ihrer Eltern!
Gegen Verdummungspropaganda im Hinblick auf unsere Jugendlichen mit „grünen“ Vernebelungsbegriffen wie „FreiheitsDienst“ für jede/n!
Gegen „Infrastrukturprojekte“ mit versteckten militärischen Zielsetzungen! Gegen Postkartenwerbeaktionen der Armee an 17- und 18jährige junge Menschen!
Alles in allem:
Gegen das Weltmachtgedöns der von uns Gewählten!
Der Frieden ist der Ernstfall des Lebens, nicht der Krieg/sdienst!

1 Kommentar zu Zu einigen Pfaden auf dem Weg zur „Kriegsplanung“. Von Jürgen Scherer

  1. Gegen alle Formen und „Pfade“ der Militarisierung und der Schaffung des Feindbilds Russland!
    Wie z.B. General Breuer vor 3 Tagen im BBC -Interview unter dem Titel : Russia may attack Nato in next four years, German defence chief warns.

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