„Aggressive Neutralität“ wurde Pakistan zum Verhängnis Von Rainer Rupp

„Aggressive Neutralität“ wurde Pakistan zum Verhängnis

Das einzige Instrument im US-Diplomatenkoffer ist ein schwerer Hammer. Folglich sind aus der Sicht Washingtons alle Probleme der Welt Nägel, die nur noch fest eingeschlagen werden müssen. Das diplomatische Arsenal der USA besteht aus Drohung, Erpressung und der Anwendung verdeckter oder offener militärischer Gewalt zur Durchführung von Regimewechseln.

„Aggressive Neutralität“ wurde Pakistan zum Verhängnis

Von Rainer Rupp

Das einzige Instrument im US-Diplomatenkoffer ist ein schwerer Hammer. Folglich sind aus der Sicht Washingtons alle Probleme der Welt Nägel, die nur noch fest eingeschlagen werden müssen. Das diplomatische Arsenal der USA besteht aus Drohung, Erpressung und der Anwendung verdeckter oder offener militärischer Gewalt zur Durchführung von Regimewechseln.

Nach der Auflösung der Sowjetunion im Jahr 1991 waren und fühlten sich die Vereinigten Staaten als unangefochtene einzige Supermacht. Sie brauchten ihre Beziehungen zu anderen Ländern nicht mehr in umständlichen diplomatischen Verhandlungen mit zumindest formal gleichberechtigten, souveränen Staaten auszuhandeln. Stattdessen ging Washington in den letzten 30 Jahren kraft seiner hegemonialen Dominanz zunehmend dazu über, den anderen Ländern einfach zu diktieren und ihnen bei Nichtbefolgung mit verdeckten Staatsstreichen oder offenen Militärinterventionen den eigenen Willen aufzuzwingen. Dazu gibt es einen alten Witz:

„Warum kann es in den Vereinigten Staaten von Amerika keine Staatsstreiche geben? Antwort: Weil es dort keine US-Botschaft gibt.“

Diese Unfähigkeit der USA, sich gegenüber anderen Ländern der Weltgemeinschaft fair und anständig zu verhalten, sie respektvoll als gleichberechtigte, souveräne Staaten zu behandeln, wie das von der Charter der Vereinten Nationen verlangt wird, war vor wenigen Tagen, am 16. August, Gegenstand einer lebhaften Diskussion mit dem renommierten US-Ökonomen Jeffrey Sachs auf dem geopolitischen YouTube-Kanal „The Duran“. Das Thema war der jüngste von Washington angezettelte Regimewechsel in Pakistan und der Inhalt des inzwischen veröffentlichten Geheimdokuments, das die treibende Rolle der USA beim Sturz des populären, demokratisch mit großer Mehrheit gewählten Staatschefs Imran Khan

1 Kommentar zu „Aggressive Neutralität“ wurde Pakistan zum Verhängnis Von Rainer Rupp

  1. Sehr richtig. In der Außenpolitik der USA sind Bestechungsgelder (wie in Pakistan an die Abgeordneten, die den im Volk beliebten Imran Khan abwählten), Order de mufti aus Washington (an die pakistanische Oberschicht, den Staatschef abzusetzen oder Finanzierung, Orchestrierung bis hin zu Organisation und Bewaffnung von Umstürzen wie in 2014 in Kiew an die Stelle von Diplomatie getreten. Man könnte sie auch Kanonenboot-Diplomatie bezeichnen. Ein aufschlussreicher Beitrag zu der Vielzahl von Eingriffen der USA in die Geschicke souveräner Staaten im Allgemeinen und in Pakistan im Besonderen. Hier ist die order de mufti als Dokument durch eonen whistleblower an die Öffentlichkeit gelangt.
    Prof. J.Sachs weist auf die Unfähigkeit der USA hin, andere Länder fair zu behandeln. Im Falle Russland bringt dies die Welt an den Abgrund.

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